Die Polski Holding Nieruchomości (PHN) nimmt eine neue Investition zur Modernisierung einer Wohnsiedlung aus den 1980er Jahren im Warschauer Stadtteil Wilanów in Angriff. Anstelle des ursprünglich geplanten Abrisses wird das Unternehmen eine umfassende Renovierung von rund 20 Gebäuden in dem als „Zatoka Czerwonych Świń“ bekannten Gebiet durchführen. Letztendlich wird hier ein neuer Wohnraum entstehen, der vorläufig als „Grüne Bucht“ bezeichnet wird.
Die neue Strategie von PHN
Die kürzlich von der PHN-Gruppe angekündigte Entwicklungsstrategie „New Start“ für die Jahre 2025-2030 stützt sich auf vier Hauptpfeiler. Zwei davon, nämlich „Entwicklung“ und „Leasing“, sind neu und für die künftigen Aktivitäten des Unternehmens von entscheidender Bedeutung. In ihrem Rahmen sind verstärkte Investitionen in den Bereichen Wohnen, Büro und Logistik geplant, während gleichzeitig umweltfreundliche Lösungen eingeführt und die betriebliche Effizienz verbessert werden sollen. Der Gesamtwert des PHN-Portfolios beläuft sich auf über 3,5 Mrd. PLN und umfasst mehr als 150 Einzelobjekte.

Investitionen in ganz Polen
Zwischen 2025 und 2030 will das Unternehmen acht neue Projekte entwickeln, darunter den Bau von Wohnungen, Appartements, Lagerhäusern und einem neuen Bürogebäude im Zentrum von Warschau. Investitionen sind auch in anderen Städten wie Gdynia, Kraków, Poznań, Łódź, Zielona Góra, Zgorzelec und Wrocław vorgesehen. Die meisten Projekte werden jedoch in Warschau durchgeführt. Das Projekt, das in letzter Zeit das Interesse auf sich gezogen hat, ist die Modernisierung einer jahrzehntealten Wohnsiedlung aus der kommunistischen Ära.
Modernisierung der Wohnsiedlung statt Abriss
PHN hat seine Absicht aufgegeben, die Wohnblöcke aus den 1980er Jahren in Wilanów abzureißen, was auf der Grundlage des so genannten „lex deweloper“-Spekulationsgesetzes erfolgen sollte. Stattdessen wurde ein Plan zur Modernisierung der zwischen den Straßen Królowej Marysieńki, Lentza und Marconich gelegenen Gebäude ausgearbeitet. Die Modernisierung umfasst die Verbesserung der Ästhetik und Funktionalität sowie die Anpassung der Gebäude an moderne Standards. In der ersten Phase des Projekts ist der Bau von 93 Wohnungen geplant. Wie PHN mitteilt, soll das Projekt ein hervorragendes Beispiel dafür sein, wie veraltete Gebäude aus der Zeit des früheren Regimes auf moderne Weise und mit Respekt vor der Geschichte renoviert werden können.

Projekt mit Zeitleiste
Für das architektonische Konzept ist das Studio PBPA Projekt unter der Leitung von Adam Wagner verantwortlich. Die Bestandsaufnahme und die technischen Analysen sind derzeit im Gange. Bis Juli soll ein detailliertes Konzept für die Renovierung der Blöcke entwickelt werden, und Ende 2025/Anfang 2026 soll ein Bauantrag eingereicht werden. Der Beginn der eigentlichen Bauarbeiten ist für das nächste Jahr geplant. Das Unternehmen erwägt auch den Bau eines zweistöckigen Parkhauses auf der Seite der Wilanowska-Allee, um die neue Infrastruktur der Siedlung zu ergänzen.
„Die Bucht der roten Schweine“ – geschichte der Siedlung
Die Siedlung im Viertel der Wilanowska-Allee, der Lentz-Straße, der Królowej-Marysieńki-Straße und der Kosiarzy-Straße, die umgangssprachlich als „Zatoka Czerwonych Świń“ bezeichnet wird, wurde in den 1980er Jahren im Auftrag des Ministerrats errichtet. Es wurde auf einem Grundstück errichtet, das ursprünglich für ein Krankenhaus vorgesehen war, und diente von Anfang an als Enklave für die politische Elite. Zunächst wohnten hier Aktivisten der PZPR, nach 1989 auch SLD-Politiker, darunter Aleksander Kwaśniewski, Leszek Miller und Józef Oleksy. Im Jahr 2006 leitete die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen des Erwerbs von Wohnungen in der Marconich- und Wiktoria-Wiedeńska-Straße zu Preisen weit unter dem Marktniveau ein. Das Verfahren wurde im Jahr 2008 eingestellt.
Quelle: urbanity.pl, propertynews.pl
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