Sie verwandelten die ehemaligen Bahnhofsgebäude in ein Kulturzentrum

Das Projekt wurde in Řevnice in der Tschechischen Republik durchgeführt. Das ehemalige Bahnhofsgebäude aus dem 19. Jahrhundert diente früher als Lagerhaus. Die tschechische Bahn stellte 2010 die Nutzung ein. Das Gebäude wurde von der Stadt übernommen, die beschloss, darin ein Kulturzentrum einzurichten.

Das Sanierungsprojekt wurde Sodomka Sodomková Architekti anvertraut. Der Direktor der örtlichen Kunstschule entdeckte das verborgene Potenzial des Gebäudes und begann, es als Raum für Ausstellungen und Konzerte zu nutzen. Die Originalität dieser hölzernen „Eisenbahnbaracke“ begeisterte die Einwohner, und der so genannte „Drevak“ erhielt eine zweite Chance. Um den Raum für kulturelle Veranstaltungen nutzen zu können, mussten die notwendigen Einrichtungen geschaffen werden.

Das Problem bestand darin, dass die Einrichtung um eine Toilette, eine Küchenzeile, ein Büro und einen Geschäftsraum erweitert werden musste. Wie konnte man diese neuen Funktionen einführen und gleichzeitig Platz für den Ausstellungsbereich schaffen? Es wurde beschlossen, die neuen Funktionen in Form von wiederverwendeten Schiffscontainern außerhalb des Gebäudes unterzubringen. Auf diese Weise wurde die Atmosphäre der alten Lagerhalle bewahrt und gleichzeitig neu interpretiert.

Drevak steht auf dem ersten Gleis, mit Holzrampen an den Seiten und einer monolithischen Steinrampe an der Vorderseite. Das Gebäude ist ein archetypischer, einfacher, einteiliger Holzbau, der von einem Satteldach mit markanter Traufe gekrönt wird. Ziel des Umbaus war es, den Charakter des ursprünglichen Gebäudes zu erhalten, einschließlich seiner großzügigen Innenräume. Mehrere leicht erkennbare Eingriffe haben die ursprüngliche Architektur aufgewertet. Durch den Einbau eines renovierten Schiffscontainers an der Vorderseite wurde ein neuer Eingang geschaffen, der den Innenraum dominiert und Platz für eine kleine Bar und eine kleine Galerie unter dem Dach bietet. Ein weiteres markantes neues Element im Innenraum ist der geschwungene Stahlkamin.

Insgesamt haben sich die Architekten für die Aufstellung von drei Containern im Außenbereich entschieden. Ihr Wellblech steht einerseits in starkem Kontrast zu der ursprünglichen Holzlagerhalle, andererseits erinnert die ehemalige Transportfunktion an die historische Nutzung des Geländes. Die Container wurden isoliert und mit Fenstern versehen, die an den Kanten abgerundet sind, so dass sie an die für Züge typischen Fenster erinnern. Jeder Container hat seine eigene Farbgestaltung.

Das Holzgebäude wiederum wurde mit einer langen Bank ausgestattet, auf der die Bewohner jeden Tag Zeit verbringen können. Die Lage des Gebäudes selbst ist sehr günstig, denn es befindet sich direkt neben einem in Betrieb befindlichen Bahnhof und in der Nähe eines regionalen Busknotens.

Die ehemaligen Bahnhofsgebäude befinden sich im Besitz der Stadt und werden von der örtlichen Kunstschule betreut. Neben Ausstellungen, Konzerten und Podiumsdiskussionen fanden hier auch schon Hochzeiten, Messen und Gottesdienste statt. Das Lagerhaus_13 ist zu einem neuen Zentrum für lokale Kultur und Gemeinschaft geworden.

entwurf: Sodomka Sodomková Architekti

fotos: BoysPlayNice

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