Und im Winter, und im Sommer. Ferienhaus aus Holz auf der Landenge von Suwalki

Es ist wie in alten Zeiten. Das ganzjährig bewohnbare Ferienhaus wurde von Jan Strumiłło und Jan Dybowski in Zusammenarbeit mit Anna Libera und Jan Libera entworfen. Die Investoren wollten eine idyllische Atmosphäre schaffen und bauten daher ein Haus, dessen Dekoration an alte polnische Gebäude erinnert. Die Konstruktion selbst wurde von der Idee geleitet, die Verwendung von Plastik zu vermeiden.

Das Haus ist 220 Quadratmeter groß und wurde in dem Dorf Buda Ruska in der Region Suwałki am Fluss Czarna Hańcza gebaut. Das Gebäude wurde als ganzjähriges Feriendomizil konzipiert, in dem drei Familien gemeinsam Zeit verbringen können. Die große Zahl der Nutzer erforderte die Schaffung eines großen Gemeinschaftsbereichs. Beispiele dafür sind die Küche, das Esszimmer und das Wohnzimmer mit Kamin. Interessanterweise wurden drei Bäder in das Haus eingebaut, jedes für eine der Familien.

Die Investoren wussten von Anfang an, welche Art von Architektur sie wollten. Das Haus sollte sich in die örtliche Landschaft einfügen und wurde daher in Anlehnung an die örtliche Tradition der Holzhäuser entworfen. Der Korpus des Hauses hat ein traditionelles Satteldach mit sichtbaren Pfettenköpfen, verglaste Vorbauten, eine dreiteilige Fassade mit mehrteiliger Verschalung, ein Steinfundament und nicht zuletzt Holzdetails sind die wichtigsten Lösungen, die dafür sorgen, dass sich das Haus in die anderen Gebäude des Dorfes einfügt.

Die Außenwände wurden in moderner Blockbohlenbauweise aus massiven Fichtenstämmen errichtet. Sie wurden mit klassischen Methoden zusammengefügt und mit modernen Verbesserungen (selbstbohrende Zimmermannsschrauben) ergänzt. Die Fassade wurde mit einer 16 cm dicken Wollschicht isoliert. Die Holzkonstruktion umgibt einen zentralen Stahlbetonschacht, in dem sich eine Wendeltreppe und zwei Schornsteine befinden.

Der Dachstuhl, der teilweise auf dem Stahlbetonschacht aufliegt, wurde auf Gewindelagern gelagert, die in dem Maße abgesenkt werden konnten, wie das langsam trocknende Haus unter seinem eigenen Gewicht schrumpfte. Seit der Aufstockung des Dachstuhls hatte sich der First im Laufe eines Jahres um etwa 12 cm gesenkt, und das Haus war seither formstabil geblieben. Erst nach diesem Jahr konnte die Fassade fertiggestellt werden, erklären die Projektautoren.

Das Ziel des Planers war es, das Gebäude so weit wie möglich ohne Kunststoff zu bauen. Dieses Ziel wurde weitgehend erreicht, auch wenn es sich an vielen Stellen als schwierig oder zu teuer erwies, es umzusetzen. Beispiele für nicht standardisierte Lösungen sind die verwendeten Dämmstoffe: unterirdisch Schaumglas, oberirdisch Zellulosewolle. Auf Polyurethanschaum wurde fast vollständig verzichtet – die Fenster wurden mit Stahlkeilen und Tüllen befestigt und die Zwischenräume mit Wolle ausgefüllt – diese Lösung trägt dazu bei, die Setzungen des Holzes zu kompensieren. Das Wasserversorgungssystem besteht aus gepressten Kupferrohren und die Rolle der Windbarriere wird von Holzwerkstoffplatten übernommen – durch den Verzicht auf eine Kunststoffmembran bleibt das Haus diffusionsoffen.

In Vorbereitung auf den Entwurf des Gebäudes und seine Fertigstellung habe ich die Leistungen meiner älteren Kollegen studiert und bewundert. Die Besichtigung der Häuser von Filip Miller in Jaczno hat mich in ihren Bann gezogen und als Maßstab für dieses Projekt gedient. Auch das Haus in Pasieki, das von Mikołaj Nowotniak perfekt in die Landschaft von Podlasie integriert wurde, hat mich inspiriert. Von unschätzbarem technischen Sachverstand waren die örtlichen Zimmerleute unter der Leitung von Tomasz Czyżyński und der Vorarbeiter für Rohbau, Mauerwerk und Erdarbeiten, Ryszard Bondzio. Der Bau wurde überwiegend von lokalen Handwerkern und unter Verwendung von Materialien aus nahe gelegenen Fabriken ausgeführt. Fenster und Türen wurden von Firmen aus Szypliszki und Olecko hergestellt, Betten und Möbelbeschläge von Schreinern aus Suwałki. Die Kacheln für den Kamin und den Herd wurden in einer Werkstatt in Bialystok gebrannt und von einem Herdbauer aus dem benachbarten Pogorzelec erfolgreich zusammengefügt. Die Bleche für das Dach kamen aus Deutschland, wurden aber von der Dachdeckerfirma im eigenen Land verlegt. Die Türgriffe wurden in Łomianki nach dem Vorbild eines Produkts der Vorkriegsfirma Gebrüder Lubert in Warka gegossen – Modell Nr. 128 „, fasst Jan Strumiłło zusammen.

designteam: Jan Strumiłło, Jan Dybowski, Unterstützung in der Konzeptphase Julia Jankowska, Zusammenarbeit in der Ausführungsphase Anna Libera, Jan Libera

fotografie: Jędrzej Sokołowski

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