Filtrowa 69
Fot. Stołeczny Konserwator Zabytków

Warschau: Das Mietshaus Filtrowa ist renoviert worden. Die erste Etappe der Arbeiten ist abgeschlossen

Das Gebäude in der Filtrowa 69, dessen technischer Zustand im Laufe der Jahre zu wünschen übrig ließ, wird nun endlich renoviert. Die Wohnungsbaugesellschaft hat beschlossen, die Fassade zu renovieren. Die Arbeiten an der straßenseitigen Fassade wurden soeben abgeschlossen. Das Projekt wurde von der Stadt Warschau mit einer Spende von 234.000 PLN unterstützt.

Das imposante Mietshaus in der Filtrowa 69, das in den 1920er Jahren erbaut wurde, ist Teil der Lubecki-Kolonie – einer Wohnsiedlung im klassizistischen Stil mit einem charakteristischen Mansarddach, das an die französische Architektur erinnert. Dieser Komplex in Old Ochota wurde ursprünglich gebaut, um den Wohnbedarf der Beamten des neu aufgebauten polnischen Staates zu decken.

Filtrowa 69 nach der Renovierung der Fassade. Foto: Hauptstadtkonservator für Denkmäler

Filtrowa 69

Die Ursprünge der Wohnsiedlung gehen auf das Jahr 1924 zurück, als die ersten Häuser in Anlehnung an die Traditionen der polnischen Architektur im Stil eines Herrenhauses gebaut wurden. Mit der Entwicklung von Wohnungsbaugenossenschaften im Gebiet von Old Ochota wich dieses Konzept jedoch bald größeren, mehrstöckigen Gebäuden, die immer mehr Familien beherbergen konnten.

Filtrowa 69 vor und nach der Fassadensanierung. Foto: Google Maps und der Hauptstadtdenkmalpfleger

Die Wohnungsbaugenossenschaft „Nasze Ognisko“, der das Gebäude in der Filtrowa-Straße 69 von Anfang an gehört hat, wurde 1923 gegründet. Die Wohnsiedlung umfasste die Viertel Filtrowa, Lekarska, Wawelska und Niepodległości Avenue (damals Topolowa-Straße). Der Architekt Roman Feliński entwarf die Siedlung, und Stefan Siennicki, Stanisław Kraskowski und Józef Krupa arbeiteten an ihrer Umsetzung mit. Obwohl Felińskis ursprünglicher Plan vorsah, alle Gebäude in einem einheitlichen, an den französischen Barock angelehnten Stil zu halten, entwickelte sich die Architektur der Siedlung nach und nach weiter. Trotz der Kriegswirren und der Zeitläufte hat das Gebäude in der Filtrowa-Straße 69 seinen ursprünglichen architektonischen Charakter bewahrt. Es hat den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden überstanden und ist in seiner äußeren Gestaltung unverändert geblieben.

Filtrowa 69 Foto: Stołeczny Konserwator Zabytków

Das lange Zeit vernachlässigte Gebäude musste dringend saniert werden. Zahlreiche Farbschichten hatten sich abgelöst, und der Putz war stellenweise abgefallen und legte die Ziegelsteine frei. Eine stratigraphische Untersuchung ergab, dass das Gebäude ursprünglich in hellen Farbtönen gehalten worden war, und man beschloss, diese zu restaurieren. Die cremeweiße Fassade, die mit dem dunkleren Sockel und den Bögen über dem Eingang kontrastiert, erstrahlt nun wieder in altem Glanz. Im Zuge der Arbeiten wurden auch die Putzverluste behoben und das Mansardendach im obersten Stockwerk mit Blech neu gedeckt.

Die Renovierung der Fassade ist jedoch nur der Anfang. Die Wohnungsbaugenossenschaft „Nasze Ognisko“ hat angekündigt, die Renovierungsarbeiten in den kommenden Jahren fortzusetzen, um dem Gebäude wieder den vollen Glanz zu verleihen, den es bei seiner Errichtung hatte.

Quelle: Capital Conservator of Monuments

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