Der Denkmalschutzbeauftragte der Woiwodschaft Masowien, Marcin Dawidowicz, hat beschlossen, das Holzhaus in der Cegłowska-Straße 35 im Warschauer Stadtteil Bielany in das Register für historische Gebäude aufzunehmen. Das Gebäude wurde 1932 nach einem Entwurf des Architekten Jan Zabłocki im Rahmen der Ausstellung „Billiges Eigenheim“ errichtet.
In der Begründung der Entscheidung hob der Denkmalpfleger hervor, dass das Haus eine moderne Interpretation der traditionellen Architektur darstellt. Obwohl es in seiner Form recht konservativ sei, zeichne es sich durch eine funktionale Innenausstattung und eine gute Raumaufteilung aus. Von der gesamten Reihe der für die Ausstellung vorbereiteten Gebäude hat nur dieses eine bis heute überlebt. Die anderen wurden verkauft, abgerissen oder durch Genossenschaftsbauten und Nachkriegseinfamilienhäuser ersetzt. Das Haus in der Cegłowska-Straße ist daher ein einzigartiges Zeugnis für diese Initiative, die mit den Aktivitäten des sozialen Aktivisten Todor Toeplitz und der Warschauer Genossenschaftsbewegung verbunden ist. Es dokumentiert auch die Schirmherrschaft der Generaldirektion der Staatswälder über das Projekt und die gestalterischen Leistungen von Jan Zablocki. Darüber hinaus sind Spuren von Kriegsereignissen erhalten geblieben, darunter Schäden am Dachstuhl aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die Ausstellung „Billiges eigenes Haus“ fand vom 17. September bis 17. Oktober 1932 statt. Sie wurde auf Initiative des Polnischen Verbandes für Wohnungsreform, des Polnischen Städteverbandes und von Todor Toeplitz, einem der wichtigsten Verfechter der Idee eines für Bewohner mit mittlerem Einkommen zugänglichen Baus, organisiert. Ziel war es, erschwingliche Einfamilienhäuser bekannt zu machen, die dank günstiger Kredite erworben werden konnten.
Auf einer eigens dafür vorgesehenen Fläche wurden 26 Grundstücke vorbereitet, auf denen 21 Musterhäuser gebaut wurden. Dabei handelte es sich sowohl um Ganzjahreshäuser als auch um Ferienhäuser. Die Entwürfe stammen von renommierten Architekten, darunter Romuald Miller, Romuald Gutt, Lucjan Korngold, Józef Szanajca und Bohdan Lachert. Die Häuser variierten im Stil, waren aber alle als ein- oder zweistöckige Einfamilienhäuser mit Wasser- und Stromanschluss konzipiert. Auch die Hausgärten waren ein wichtiges Element. Die Gebäude wurden mit preiswerten Materialien, vor allem Holz, und vorgefertigten Lösungen gebaut, um die Baukosten zu senken.
Heute ist das einzige erhaltene Beispiel dieser Initiative das Haus in der Cegłowska-Straße 35, das gerade unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Quelle: Beauftragter für Denkmalschutz der Woiwodschaft Masowien
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