Chelmsko Slaskie ist einer der Orte, an denen man die Atmosphäre der alten Zeiten noch richtig spüren kann. Unter den zahlreichen Denkmälern befindet sich neben einer Reihe von prächtigen Bürgerhäusern am Marktplatz auch ein einzigartiger Komplex von Holzgebäuden, die als Weber- oder Zwölf-Apostel-Häuser bekannt sind. Er ist einzigartig in Europa und ein einzigartiges Zeugnis der Handwerkskunst und Architektur des 18. Jahrhunderts.
Die Entstehung und Entwicklung der Webersiedlung in Chelmsko Slaskie
Der Häuserkomplex wurde 1707 auf Initiative der Zisterzienser aus der nahe gelegenen Abtei in Krzeszów gegründet. Die Zisterzienser brachten Weber aus Böhmen nach Chelmsko Slaskie (damals Schömberg), um dort Leinen herzustellen. Für die Neuankömmlinge wurden ein Dutzend Holzhäuser in einer Reihe gebaut, jedes mit einem Laubengang, um den Eingang vor Regen zu schützen. Die Häuser standen an einem Bach, an einem idealen Ort, um das gebleichte Leinen an einem nahe gelegenen Hang zu trocknen. Im 18. Jahrhundert erlebte Chelmsko Slaskie eine Phase dynamischer Entwicklung. Jahrhundert erlebte Chelmsko Slaskie eine dynamische Entwicklung: Der Flachsanbau und die Leinenherstellung wurden zur tragenden Säule der lokalen Wirtschaft, und die lokalen Produkte fanden ihren Weg auf die Märkte in ganz Europa und Amerika. In Anerkennung der Bedeutung der Stadt verlieh Kaiser Rudolf II. ihr das Privileg, Jahrmärkte und Wochenmärkte abzuhalten.

Weberhäuser – Architektur und Funktion
Die Weberhäuser waren eingeschossige Gebäude in Fachwerk- und Fachwerkbauweise, gedeckt mit giebelständigen Schindeldächern. Sie kombinierten Wohn- und Werkstattfunktionen. Im Inneren befanden sich Räume für die Familie des Webers und Räume, in denen Webstühle und Werkzeuge für die Flachsverarbeitung standen. Von der Diele aus führte ein schmaler Gang in den Garten, und der Dachboden diente als Lagerraum für Wäsche.
Das Schicksal der Zwölf Apostel
Ursprünglich standen 17 Häuser in einer Reihe. Neben den Zwölf Aposteln gab es auch vier Häuser der Evangelisten, das so genannte „Haus ohne Arkade“, das dem Heiligen Matthias gewidmet war, und das als „Judas“ bezeichnete Haus. Letzteres war, um seine symbolische Ausgrenzung zu betonen, durch einen Durchbruch von den übrigen Häusern getrennt und zeichnete sich durch einen Seiteneingang zum Dachgeschoss aus. Im Laufe der Jahre verfielen einige der Gebäude und wurden abgerissen. Nur die verbundenen Apostelhäuser blieben erhalten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde an der Stelle der heute nicht mehr existierenden Gebäude ein Mietshaus errichtet, das gewaltsam in diese idyllische, historisch geprägte Landschaft einbrach. Heute sind noch 11 Häuser erhalten, die 1956 in das Denkmalregister eingetragen wurden.

Weberhäuser in Chelmsko Slaskie – Rettung und Restaurierung
Zwischen 1968 und 1972 wurde eine umfassende Renovierung der erhaltenen Häuser durchgeführt. Das Haus in St. Peter befand sich in einem besonders schlechten Zustand und musste teilweise rekonstruiert werden. Aus diesem Grund ist seine Frontfassade aus Stein, was es vom Rest des Ensembles unterscheidet. Dank der Restaurierungsarbeiten konnten die einzigartige städtebauliche Anordnung und der ursprüngliche Charakter der Gebäude erhalten werden. Die Holzfassaden, die hohen Schindeldächer und die Arkaden bilden noch immer eine kohärente Komposition, die die Atmosphäre einer Handwerkerstadt des 18.
Weberkammer und Tradition
Zwei der Häuser sind für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Eines davon beherbergt die Weberkammer, die von einem lokalen Verein betrieben wird. Das Innere dient als kleines Museum, in dem man alte Webstühle, Spinnräder und Werkzeuge der Weber sehen kann. Die Ausstellung zeigt den gesamten Prozess der Tuchherstellung, vom Anbau des Flachses, der neben den Häusern wächst, bis hin zum fertigen Tuch.

Weberhäuser in der niederschlesischen Landschaft
Der Komplex der Weberhäuser in Chelmsko Slaskie ist heute eines der wertvollsten erhaltenen Zeugnisse der materiellen Kultur Niederschlesiens. Nach mehr als drei Jahrhunderten sind die Gebäude immer noch „lebendig“ und bewahren ihre frühere Anordnung und Gestaltung als ein äußerst wichtiges Element der Identität der Region.
Quelle: zabytek.pl, wyszedlzdomu.pl
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Die Zwölf Apostel in den 1930er Jahren und heute. Quelle: Deutsche Fotothek und InnaIna, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons
Die Weberhäuser im Jahr 1916, vor dem Abriss der Evangelistenhäuser und ihrer Nachbarn, und derselbe Standort heute. Quelle: Digitale Bibliothek der Universität von Wrocław und Google Maps
























