Das Mietshaus in der Kielecka-Straße in Stary Mokotow ist ein Projekt des Studios Zemła, das in Zusammenarbeit mit der Architektin Olga Guz entstanden ist. Die Wohnung umfasst mehr als 160 Quadratmeter und zeichnet sich durch eine ausdrucksstarke Komposition und eine sorgfältig durchdachte Aufteilung aus, die perfekt für eine vierköpfige Familie ist. Die beiden miteinander verbundenen Einheiten wurden in einen zusammenhängenden Raum verwandelt, in dem die Geschichte auf einen kühnen Einsatz von Farben, Licht und Kunst trifft.
Der Eingang der Wohnung wurde als Vorspiel für die folgende Geschichte behandelt. Der Flur, der kein natürliches Licht erhält, wurde in dunklen, marineblauen Tönen gestaltet. Es dominieren maßgefertigte Einrichtungsgegenstände, darunter ein lackierter Kleiderschrank mit Holzrahmen, der mit einer Tapete von Dedar versehen ist, und eine Bank mit einem Kvadrat-Stoff von Raf Simons. Für eine stimmungsvolle Innenbeleuchtung sorgen eine Fabbian-Deckenleuchte und eine Nemo-Wandleuchte von Le Corbusier. Vom dunklen Flur gelangt man in ein helles Wohnzimmer mit hohen Fenstern, die viel Licht hereinlassen und an elegante Pariser Interieurs erinnern. Anstelle eines Fernsehers gibt es Bücherregale und eine Gemäldesammlung. Ergänzt wird der Raum durch klassische Möbel, darunter ein LC2-Sessel mit burgunderrotem Bezug, ein Noguchi-Tisch und ein massiver Eichentisch mit Bruno Rey-Stühlen in dunklem Burgunderrot. Vervollständigt wird das Ganze durch die bewegliche Lampe Nemo, die ein dynamisches Element in die Einrichtung einbringt.
Wohnung Mokotów, hervorgehoben durch die Farbe
Die Farbe spielt in der Wohnung eine ordnende Rolle und wird zum Hauptinhalt der Gesamtkomposition. Im Kinderzimmer dominieren die Farben Kalk, Rot und natürliche Eiche. Die Schränke und Bücherregale wurden nach Maß gefertigt, und bei der Auswahl von Details wie Griffen, Textilien und dem Kvadrat-Teppich wurde auf Harmonie und Freude geachtet. Das Zimmer ist gemütlich und perfekt für das jüngste Familienmitglied, aber auch voll funktional. Der Flur führt auch zu einem Badezimmer mit einem großen Spiegel und einer abgerundeten Wand, zur Waschküche und zu einem Raum, der als Ort der Ruhe dient. In diesem Raum dominieren Weiß, Grau, Eiche und Leinenakzente, die zur Entspannung beitragen sollen. Hier steht auch ein Klavier, das den familiären Charakter dieses kleinen Raumes noch unterstreicht.

Ein Stadthaus-Interieur mit einer starken Aussage
Auch die Küche fällt durch ihre intensive Farbgestaltung auf. Senffarbene Fronten werden mit dreidimensionalen Griffen, einer Arbeitsplatte aus Taj Mahal-Quarzit und dem roten Akzent der Gessi-Armaturen kombiniert. Funktionalität wurde hier mit einer ausgeprägten Ästhetik kombiniert, die an skulpturale Formen erinnert. Ein kleiner Tisch und eine Bank mit Polstern von Raf Simons wurden im Essbereich platziert, während eine Wand aus Birkenfurnier den Durchgang zum privaten Bereich der Gastgeber verdeckt. Ein Teil des ehemaligen Dienstbotenbereichs wurde in ein privates Hinterzimmer für die Hausherren umgewandelt. Die niedrigere Decke und die kleineren Fenster öffnen den Blick ins Grüne, was ein Gefühl der Ruhe vermittelt. Das mit einem Hästens-Bett ausgestattete Schlafzimmer ist von weichen Pierre Frey-Stoffen und Dedar-Tapeten umgeben. Dazu gibt es Möbel aus Schamotte, Leinenvorhänge und Gubi-Lampen, die eine Atmosphäre von Eleganz und Komfort schaffen. Vom Schlafzimmer aus führt ein amphitheatralischer Gang zu einem Ankleidezimmer, das mit Eichenfurnier ausgestattet ist und viel natürliches Licht erhält. Das zweite Badezimmer kombiniert verschiedene Materialien und Texturen. Es besteht aus schwarzen und hellen CE.SI-Fliesen mit glasartigem Glanz, Stahlarmaturen, keramischen Wandverkleidungen und Furnier im Eingangsbereich.
Die Mokotow-Wohnung als Geschichte
In der Wohnung in der Kielecka-Straße bilden Farbschichten, Licht und der Respekt vor erhaltenen Elementen wie Stuck, Holzarbeiten und Eichenparkettböden ein kohärentes und mehrdimensionales Ganzes. Es handelt sich um einen Raum, der nicht als Bühnenbild entworfen wurde, sondern als ein Ort, an dem das tägliche Leben zu einem integralen Bestandteil der Architektur wird.
Entwurf: Studio Zemła
Fotografie: Nate Cook
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