Zaha Hadid in Neapel. Große Veränderungen im Stadtzentrum

Der von Zaha Hadid Architects erstellte Masterplan sieht das Projekt Napoli Porta Est vor. In der Nähe des Hauptbahnhofs sollen ein Gebäudekomplex und ein grüner Park errichtet werden. Zwei neue Hochhäuser werden der Sitz der lokalen Behörden sein.

Das von Zaha Hadid Architects ausgearbeitete Konzept ging aus einem internationalen Wettbewerb hervor, der von der Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der Kommunalverwaltung von Kampanien und FS Sistemi Urbani (der Revitalisierungsgruppe der italienischen Eisenbahn) sowie dem Eisenbahnbetreiber EAV ausgeschrieben wurde.

Positiv zu vermerken ist, dass mit dem Projekt des Studios versucht wird, den östlichen Teil Neapels mit dem Rest der Stadt zu verbinden, was sich positiv auf das Sicherheitsgefühl des Viertels auswirken und Touristen zur Erkundung anregen soll. Die derzeitige Barriere der Bahngleise trägt auch zu physischen und psychologischen Barrieren unter den Bewohnern Neapels bei. Eine durchdachte Architektur soll dies ändern.

Der östliche Teil Neapels ist von Industriebauten geprägt, doch viele Fabriken haben ihren Betrieb eingestellt und lassen ungenutzte Flächen zurück. In diesem Gebiet sollen neue Gebäude errichtet und ein großer Stadtpark angelegt werden. Das Konzept sieht auch vor, stillgelegte Bahnhöfe wiederzubeleben, um das öffentliche Verkehrsnetz zu ergänzen.

Insgesamt sollen 30 Hektar verlassener Industriegebäude im Industriegebiet Feltrinelli umgestaltet werden. Im Rahmen des Projekts werden mehr als 10 Hektar Land in städtische Gärten und Plätze umgewandelt. Es wird ein großer Park sein, der mit den für diese Region Italiens charakteristischen Bäumen bepflanzt wird. An der Oberfläche wird Fußgängern und Radfahrern Vorrang eingeräumt, und der Verkehr wird durch einen unterirdischen Verkehrsknotenpunkt erleichtert.

Ein charakteristischer Teil des Konzepts sind die beiden Hochhäuser. Diese werden als neuer Sitz der regionalen Behörden dienen. In den unteren Etagen werden öffentliche Einrichtungen, ein Konferenzzentrum, ein Kino, Geschäfte und Restaurants untergebracht. In den oberen Stockwerken wird der Büroteil untergebracht. Der Komplex wird auch einen neuen Bahnhof, ein Wohngebiet und eine Fußgängerbrücke umfassen, die das Gelände mit dem bestehenden Geschäftszentrum Centro Direzionale verbindet.

Die ungewöhnlichen Formen der hohen Gebäude sind kein Zufall. Ihre Form wurde auf der Grundlage einer Analyse des Sonnenverlaufs entwickelt. Die nach Norden ausgerichteten Öffnungen wurden maximiert, damit natürliches Licht in die Gebäude eindringen und die Aussicht verbessern kann, während die direkte Sonneneinstrahlung auf anderen Fassaden minimiert wurde. Durch die Optimierung des natürlichen Lichts wird der Energiebedarf für die künstliche Beleuchtung reduziert. Die Gebäude sollen durch natürliche Belüftung betrieben werden. Die Energieeffizienz soll auch durch begrünte Dächer verbessert werden. Auf den Dächern und Vordächern sollen insgesamt 7.000 m² Photovoltaikanlagen errichtet werden.

Der Vorschlag von Zaha Hadid Architects bezieht sich auch auf ein weiteres 100 Hektar großes Areal nach einem veralteten Öldepot, das zu einem neuen Stadtviertel mit Wohn-, Gewerbe- und Einzelhandelsgebäuden werden könnte.

quelle: Zaha Hadid Architects(https://www.zaha-hadid.com)

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