ARCHITEKTUR

Das Hauptgebäude der Warschauer Wirtschaftshochschule – ein charakteristisches Gebäude, das als Symbol der Universität gilt

Der Campus der Warschauer Wirtschaftshochschule wurde von Jan Witkiewicz-Koszczyc als großes, wahrhaft palastartiges Gebäude entworfen. Die Pläne wurden jedoch nie vollständig verwirklicht. Das erste Gebäude, das zum Campus gehört, wurde in den 1920er Jahren in Betrieb genommen, das letzte fast ein Jahrhundert später. Das eindrucksvollste und charakteristischste Gebäude ist das SGH-Hauptgebäude mit seiner hoch aufragenden Pyramide. Dieses in den 1950er Jahren errichtete Gebäude ist das Symbol der ältesten Wirtschaftsuniversität Polens.

Das erste Gebäude des Pavillons der Versuchsanstalten – das heutige Gebäude A, das an der Rakowiecka-Straße steht – wurde 1926 errichtet und zeichnete sich durch eine für die damalige Zeit ungewöhnliche Konstruktion aus – Stahlbeton, der mit Gittersteinen gefüllt war. Nach dem Warschauer Aufstand brannte er nieder und wurde 1947 von der akademischen Gemeinschaft mit großem Aufwand wieder aufgebaut.

Gebäude A im Jahr 1929 Quelle: Polona Digital National Library

Das Bibliotheksgebäude wurde dann errichtet und 1930 übergeben. Der riesige Lesesaal mit einem Volumen von fast 10.000 Kubikmetern erregt Bewunderung nicht nur wegen seiner Größe, sondern auch wegen seiner Beleuchtungslösung. Die Bearbeitung, Lagerung und Auslieferung der Bestände wurde auf eine für die damalige Zeit innovative Weise organisiert.

Bibliothek in den 1930er Jahren Quelle: Digitale Nationalbibliothek Polona

Das SGH-Hauptgebäude wurde in den Jahren 1950-55 erbaut und ähnelt den Vorkriegsgebäuden auf dem Campus, ist aber weniger üppig verziert. Es wurde ebenfalls von Jan Witkiewicz-Koszczyc in Zusammenarbeit mit Eng. Arch. Stefan Putowski und dem von ihm geleiteten Studio P-110 (Miastoprojekt-Stolica) entworfen. Das Ergebnis war ein geräumiges, vierstöckiges Gebäude, dessen Volumen deutlich höher war als das der in der Zwischenkriegszeit errichteten Gebäude. Da das Gebäude architektonisch an die bestehenden Gebäude angepasst werden sollte, wurde das gleiche Modul verwendet. Die Gebäudeecken wurden, wie beim Pavillon der Versuchsanlage und der Bibliothek, mit dreieckigen Auskragungen versehen. Auch die zentralen Eingangsarkaden sollten an ihre Vorbilder erinnern.

Blick auf das SGH Hauptgebäude. Foto von Emptywords, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Der wesentliche Teil des Gebäudes ist eine von Umlaufgalerien umgebene Freizeithalle, die von einer massiven pyramidenförmigen Glaskuppel überdacht wird. Um die Halle herum sind amphitheaterartige Hörsäle angeordnet, die für mehrere hundert Sitzplätze ausgelegt sind. Neben den Hörsälen sollten in dem Gebäude auch das Büro des Rektors, Laboratorien und Studienräume untergebracht werden, während im Untergeschoss eine Sporthalle, ein Schwimmbad und Personalräume vorgesehen waren. Die Innenausstattung der Flure und Treppenhäuser wurde mit Terrazzo ausgeführt. Das Erdgeschoss der Eingangshalle und das Café im pseudobarocken Risalit wurden mit Marmor ausgekleidet. Die Zuschauerräume erhielten eine Verkleidung, um eine gute Akustik zu gewährleisten. Belüftung, Klimatisierung und Zentralheizung wurden ebenfalls in das Gebäude integriert.

1951 erhielt der Ingenieur Jan Koszczyc-Witkiewicz für seinen Entwurf des Hauptgebäudes der damaligen Zentralen Schule für Planung und Statistik den angesehenen Staatspreis für Kunst ersten Grades der Volksrepublik Polen.

Hauptgebäude der SGH bei Nacht. Foto whiteMAD/Mateusz Markowski

Das Hauptgebäude sollte den SGH-Komplex ergänzen und einen angemessenen architektonischen Rahmen für die damals geplante Nord-Süd-Achse bilden. Alle akademischen Gebäude sollten ein einziges, architektonisch harmonisches Ensemble bilden. Infolgedessen wurde das in Richtung Aleja Niepodległości vorspringende Gebäude zur Dominante der Campuslandschaft und stellte die Vorkriegsgebäude in den Schatten. Mit seiner Majestät und der markanten Glaspyramide ist es zu einem Symbol der heutigen Wirtschaftshochschule geworden. Heute ist der Gebäudekomplex eine der interessantesten Realisierungen polnischer Architektur, die auf die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zurückgeht.

Der SGH-Campus wurde in die Denkmalliste eingetragen, sowohl wegen der einzigartigen architektonischen Qualitäten der Gebäude als auch wegen seiner städtebaulichen Gestaltung.

Quelle: sgh.waw.pl, sekretywarszawy.pl

Lesen Sie auch: Modernismus | Warschau | Architektur in Polen | Stadtplanung| Interessante Fakten| whiteMAD auf Instagram

Szkielet żelbetowy biblioteki (Tow. Akc. Zakładów Przemysłowo-Budowlanych Fr. Martens & Ad. Daab) - rok 1929. Źródło: Cyfrowa Biblioteka Narodowa Polona
Budynek A tuż po wybudowaniu. Źródło: NAC - Narodowe Archiwum Cyfrowe www.nac.gov.pl/
Biblioteka w latach 30. Źródło: Cyfrowa Biblioteka Narodowa Polona
Biblioteka w 1930 r. Źródło: NAC - Narodowe Archiwum Cyfrowe www.nac.gov.pl/
Wnętrze czytelni w Bibliotece Wyższej Szkoły Handlowej, rok 1931. Źródło: Muzeum Warszawy
Biblioteka w latach 40. Źródło: Bildarchiv Foto Marburg
Skrzyżowanie al. Niepodległości i ul. Rakowieckiej w latach 60. Źródło: WARSZAWA i OKOLICE na starej fotografii/ fot. Zbyszko Siemaszko
Nowo wybudowany Gmach Główny (1955). Fot. Nowa Warszawa w ilustracjach, Warszawski Tygodnik Ilustrowany "Stolica", Warszawa 1955, p. 125
Jeden z budynków SGPiS - Rakowiecka 24 - zdjęcie (skan) pochodzi z albumu "Warszawa 1960" wyd. Arkady
SGPiS - zdjęcie (skan) pochodzi z albumu "Warszawa - miasto i ludzie" Wyd. "Arkady" z 1968 r.
Widok na kampus. Fot. Emptywords, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Wnętrze gmachu - dach. Fot. Qkiel, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Wnętrze gmachu. Fot. Qkiel, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Rzeźba byka w budynku „C” – dar Giełdy Papierów Wartościowych na 100-lecie SGH. Fot. Adrian Grycuk, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Aula Spadochronowa w Gmachu Głównym. Fot. Adrian Grycuk, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Gmach Główny - elewacja frontowa. Autor zdjęcia: Bogdan JS/fotopolska.eu, Licencja: CC BY-SA 4.0
Gmach Główny. Autor zdjęcia: mamik/fotopolska.eu, Licencja: CC BY-SA 4.0
Kampus w 2016 r. Fot. Adrian Grycuk, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Gmach Główny. Autor zdjęcia: mamik/fotopolska.eu, Licencja: CC BY-SA 4.0
Budynek Główny SGH nocą. Fot. whiteMAD/Mateusz Markowski
Budynek A. Autor: Krysiul/fotopolska.eu, Licencja: CC-BY-SA 3.0
Budynek A. Autor zdjęcia: mamik/fotopolska.eu, Licencja: CC BY-SA 4.0
Podcienia budynku A. Autor: Jolanta Dyr/fotopolska.eu, Licencja: CC-BY-SA 3.0
Gmach biblioteki. Fot. Adrian Grycuk, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Biblioteka. Fot. whiteMAD
Biblioteka. Fot. whiteMAD
Biblioteka. Fot. whiteMAD
Czytelnia. Fot. Wojciech Kaczura, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Czytelnia. Fot. Wojciech Kaczura, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Czytelnia. Fot. Wojciech Kaczura, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Recent Posts

Einem alten Haus in Żoliborz wurde neues Leben eingehaucht. Das Innere ist beeindruckend

Es ist ein Raum, in dem man sich einfach wohlfühlen möchte. Ein altes Haus im…

18 Mai 2024

Das Eiscafé Los Lodos in Lublin mit einem süßen neuen Interieur

Das Eiscafé Los Lodos befindet sich in der Maja-Straße 1 in Lublin. Das Lokal hat…

18 Mai 2024

Dominant – eigentümlicher Aussichtsturm von Gorzów Wielkopolski

Dominant ist ein Aussichtsturm auf dem Kreisverkehr St. Georg in Gorzów Wielkopolski, der 2007 errichtet…

17 Mai 2024

Sie wurde 1937 erbaut. Villa Allora in Konstancin-Jeziorna

Die Villa Allora befindet sich in der Uzdrowiskowa-Straße in Konstancin-Jeziorna. Sie wurde in den 1930er…

17 Mai 2024

Wo kann man die bequemste Matratze kaufen?

Eine maßgeschneiderte Matratze sorgt dafür, dass Sie sich beim Schlafen rundum wohl fühlen. Es ist…

17 Mai 2024

Volksabstimmung über die polnische Architektur XXL 2023: Hier sind die besten Projekte!

Die sechzehnte Ausgabe des polnischen Architekturwettbewerbs XXL liegt hinter uns. Eine Fachjury und das Publikum…

17 Mai 2024

Ta strona korzysta z pliki cookie, dzięki którym informacje są przechowywane na Twoim komputerze. Pozostawanie na tej stronie oznacza wyrażenie zgody na wykorzystywanie plików cookie.

Dowiedz się więcej