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Das Haus der Äbte von Pelplin in Danzig nach der Renovierung. Das Denkmal hatte mehr als 100 Jahre lang gewartet

Die Renovierung des manieristischen Hauses der Äbte von Pelplin in Danzig ist abgeschlossen. Das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert hatte mehr als 100 Jahre auf eine Renovierung gewartet. Jetzt kann man nicht nur die renovierte Fassade bewundern, sondern auch die freigelegten Dekorationen in Form von Polychromie. Das Gebäude, das sich in der Altstadt in der Elisabethańska-Straße befindet, gehört seit fast 30 Jahren der Universität von Danzig. Nächstes Jahr wird das historische Gebäude für das im Bau befindliche Museum der Universität Danzig hergerichtet undfür die Öffentlichkeit zugänglich gemacht

Die Arbeiten zur Renovierung des Hauses der Äbte von Pelplin dauerten neun Monate. Das 1612 errichtete Gebäude am Radunia-Kanal ist einer der reizvollsten Orte in Gdańsk. Besonders im Herbst, wenn der Efeu, der das Gebäude bedeckt, verschiedene Farben annimmt

Das Haus der Äbte von Pelplin im Jahr 1925. Quelle: muzeumpomorza.pl

Das Gebäude wurde von einem unbekannten Architekten (es wird vermutet, dass der Autor des Projekts Abraham van den Blocke war) im Stil der niederländischen Renaissance errichtet. Ab 1686 gehörte es zur Zisterzienserabtei in Pelplin. Bis zu ihrer Aufhebung im Jahr 1823 nutzten die Zisterzienser das Gebäude als Gasthaus. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts blieb das Gebäude ohne größere Veränderungen erhalten. Zwischen 1906 und 1912 wurden fortschrittliche Restaurierungsarbeiten durchgeführt, um das Innere des Gebäudes für die Nutzung als Land- und Hausgericht anzupassen. Auch die Fassade wurde repariert, wobei das gesamte – bereits stark verfallene – Mauerwerk aus dem 17. Glücklicherweise war das Gebäude eines der wenigen in der Altstadt, das die Kriegsanstrengungen im Jahr 1945 überlebte. Es ist sehr wertvoll, dass das Mietshaus teilweise die für ein modernes Danziger Haus charakteristische Innenaufteilung sowie Fragmente der ehemaligen Inneneinrichtung bewahrt hat, vor allem die reich verzierte Treppenbalustrade mit einer biblischen Darstellung von Susanna und den alten Männern. Das historische Haus der Äbte von Pelplin ist seit 1995 im Besitz der Universität Danzig

Mietshaus vor der Renovierung, Jahr 2021. Foto A. Smykowski/Universität von Gdańsk

Die Restaurierungsarbeiten an der Fassade dauerten von Januar bis September dieses Jahres. Sie betrafen vor allem die teilweise Entfernung von Efeu, der sich auf der vorderen Fassade und auf dem Dach ausgebreitet hatte. Bei der Freilegung der Fassade wurden Relikte der Neorenaissance-Polychromie auf dem Gesims und zahlreiche Stellen mit roter Monochromie aus dem Jahr 1912 auf der Vorderseite der Ziegelsteine entdeckt. Um einen weiteren Verfall der Malereien zu verhindern, wurde die Fassade strukturell verstärkt. Diese wurden von einem Spezialisten für die Konservierung von polychromen Skulpturen restauriert. Die Defekte in den Ziegeln wurden mit mineralischem Kitt aufgefüllt und eine Fuge angebracht, die das ursprüngliche historische Aussehen aufweist. Die reiche Steindekoration an der Fassade aus Sandstein wurde ebenfalls gereinigt. Dort wurden Relikte der Vergoldung aus dem 19. Jahrhundert (in geringem Maße auch aus dem 17. Jahrhundert) entdeckt und rekonstruiert. Jahrhundert entdeckt und rekonstruiert. Die Fenster- und Türverkleidungen wurden konserviert, indem die Verluste im Holzmaterial ausgeglichen und die Bemalung entsprechend den ursprünglichen Farben wiederhergestellt wurde. Auch der Kalkputz auf der Steinverzierung wurde unter einer Schicht aus Sekundärzementspachtel freigelegt. Der älteste Teil der Fassade, d. h. das Sandsteinportal, wurde gereinigt: Die steinernen Details wurden verstärkt und einer plastischen Restaurierung unterzogen

Das Wohnhaus vor und am Ende der Arbeiten. Foto von M. Jaszcza und M. Terlecki-Semkowicz/Universität Gdańsk
Mauerwerkselemente vor und nach der Restaurierung. Foto D. Chmielewski
Mauerwerkselemente vor und nach der Restaurierung. Foto D. Chmielewski

Das renovierte Mietshaus in der Elisabethańska-Straße 3 wird Teil des Museums der Universität Danzig sein, das sich derzeit im Bau befindet. Das künftige Museum wird unter anderem auch einen nach Professor Konstanty Kalinowski benannten Saal mit einer Fläche von rund 120 Quadratmetern haben. Es befindet sich in einem nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten Gebäude, das an das Haus der Äbte von Pelplin angeschlossen ist
Die Gesamtkosten für die Renovierung der Fassade und die Anpassung anderer Räume an die Bedürfnisse des Museums der Universität Danzig beliefen sich auf etwa 6 Millionen Zloty, von denen 5 Millionen Zloty aus einem Darlehen der Bank Gospodarstwa Krajowego stammten. Der restliche Betrag war ein Eigenbeitrag der Universität

Quelle: gdansk.pl, trojmiasto.pl, Museum der Universität Gdansk

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Zrujnowany dom na pocz. XX w. Źródło: Pomorska Biblioteka Cyfrowa
Dom Opatów Pelplińskich w latach 40. XX w. Źródło: Bildarchiv Foto Marburg
Kamienica podczas odbudowy Gdańska w latach 50. XX w. Źródło: NAC - Narodowe Archiwum Cyfrowe
Kamienica przed remontem, rok 2021. Fot. M. Jaszcza/Uniwersytet Gdański
Kamienica przed remontem, rok 2021. Fot. A. Smykowski/Uniwersytet Gdański
Kamienica przed remontem, rok 2021. Fot. A. Smykowski/Uniwersytet Gdański
Kamienica przed remontem, rok 2021. Fot. A. Smykowski/Uniwersytet Gdański
Kamienica przed remontem, rok 2021. Fot. A. Smykowski/Uniwersytet Gdański
Kamienica przed remontem, rok 2021. Fot. A. Smykowski/Uniwersytet Gdański
Kamienica przed remontem, rok 2021. Fot. A. Smykowski/Uniwersytet Gdański
Kamienica pod koniec prac, rok 2023. Fot. M. Terlecki-Semkowicz/Uniwersytet Gdański
Kamienica pod koniec prac, rok 2023. Fot. M. Szaszkiewicz/Uniwersytet Gdański
Kamienica pod koniec prac, rok 2023. Fot. M. Terlecki-Semkowicz/Uniwersytet Gdański
Kamienica pod koniec prac, rok 2023. Fot. M. Terlecki-Semkowicz/Uniwersytet Gdański
Kamienica pod koniec prac, rok 2023. Fot. M. Terlecki-Semkowicz/Uniwersytet Gdański

“Revitalisierung der Gebäude der Universität Gdańsk in der Bielańska-Straße 5 in Gdańsk”, kofinanziert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des regionalen operationellen Programms der Woiwodschaft Pommern 2014-2020

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