Im Moskwa-Kino, einem der wichtigsten Kinos in Warschau während der kommunistischen Ära, wurde zum letzten Mal der Film Strange Days gezeigt. Kurz darauf wurde das Gebäude geschlossen und abgerissen. Damit endete die Geschichte dieses ikonischen Ortes auf der Landkarte der Hauptstadt, mit dem Generationen von Warschauerinnen und Warschauern verbunden waren.
Das Kino Moskwa befand sich zwischen 1950 und 1996 in der Puławska-Straße 19 in Warschau. Es war das größte Kino der Nachkriegshauptstadt. Das freistehende Kinogebäude wurde nach einem Entwurf von Kazimierz Marczewski und Stefan Putowski errichtet.
1950er Jahre vor dem Moskwa-Kino. Blick von der Puławska-Straße aus. Quelle: NAC – Nationales Digitales Archiv
Das Kino verfügte über moderne Innenräume mit über tausend Zuschauerplätzen. Im September 1951 wurden vor dem Kinogebäude zwei von Józef Trenarowski gemeißelte Steinlöwen aufgestellt. Es war eines der modernsten und elegantesten Kinos im kommunistischen Polen. In den 1970er und 1980er Jahren wurden im Rahmen der Filmkonfrontationen neben dem Standardrepertoire auch Filme gezeigt, die auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet wurden. 1981 wurde das Kinogebäude von Chris Niedenthal in einem der ikonischen Fotos aus der Zeit des Kriegsrechts verewigt, auf dem ein SKOT-Panzerwagen vor einer Werbung für Francis Ford Coppolas Film Apocalypse Now steht, die auf dem Kinogebäude angebracht ist.
Eine Ansicht des Kinos von der Pulawska-Straße um 1960 und die gleiche Ansicht heute. Quelle: tubylotustalo.pl/NAC und Google Maps
Die letzte Filmvorführung fand am 30. April 1996 statt. Kurz darauf wurde mit dem Abriss des Kinos begonnen und an seiner Stelle wurde das Bürogebäude Europlex errichtet. Alles, was von dem ehemaligen Gebäude übrig geblieben ist, sind die Skulpturen zweier Löwen von Jozef Trenarowski. Sie wurden auf dem Bürgersteig vor dem Bürogebäude auf der Seite der Puławska-Straße aufgestellt.
Quelle: ekartkazwarszawy.pl
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