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Der Spodek in Kattowitz ist nun mehr als 50 Jahre alt. Es ist eine der Ikonen der polnischen Architektur

Spodek ist eine der Ikonen der polnischen Nachkriegsarchitektur. Dieses äußerst kühne und innovative Bauwerk wurde vor mehr als 50 Jahren errichtet und beeindruckt noch immer durch seine Form. Heute ist die charakteristische Sport- und Unterhaltungshalle mit ihrer UFO-ähnlichen Form aus Kattowitz nicht mehr wegzudenken. Die Anfang der 1970er Jahre in Auftrag gegebene Anlage wurde unter dem Namen Provinziale Sport- und Unterhaltungshalle in Kattowitz errichtet, unter dem sie in der Architekturliteratur bekannt ist und unter dem sie bis 1997 betrieben wurde.

Die Idee, in Kattowitz (damals Stalinogród) eine Sport- und Unterhaltungshalle zu errichten, entstand bereits 1955, und einige Jahre später schrieb der Verband Polnischer Architekten einen Wettbewerb für den Entwurf des Gebäudes aus. Gewinner des Wettbewerbs war ein Team von Planern des Büros für Studien und typische Projekte des Industriebaus aus Warschau, vertreten durch die Architekten Maciej Gintowt und Maciej Krasiński. Der Konstrukteur war Andrzej Żórawski, der sich auf den Entwurf eines ähnlich aufgehängten Daches des Warschauer Supersam stützte, das von Wacław Zalewski entworfen und 1962 gebaut wurde und über das wir HIER berichtet haben.

Spodek auf einer Postkarte aus den 1980er Jahren Quelle: Biuro Wydawnicze “RUCH”

Nach der Vorstellung des Projekts wurde ein Standort in der Nähe des Stadtzentrums festgelegt, und zwar auf dem Gelände einer ehemaligen Hüttenhalde. Die Bauarbeiten begannen 1964, wurden aber wegen vermuteter Baufehler für 18 Monate unterbrochen. Die gesamte Anlage wurde am 8. Mai 1971 eingeweiht. Für die Investition waren 200 Millionen Zloty vorgesehen, die endgültigen Kosten beliefen sich jedoch auf rund 800 Millionen Zloty. Es ist eines der ersten Gebäude der Welt mit einem Dach, das nach dem Tensegrity-Konzept gebaut wurde. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bezeichnet eine Struktur, bei der sich Zug- und Druckelemente gegenseitig stabilisieren. Die 300 Tonnen schwere Stahlkonstruktion der Kuppel ist über 120 tragende Seile in Form von Stab- und Zugbindern mit dem äußeren Stahlring verbunden, auf dem die Dacheindeckung montiert ist. Außen ist das Gebäude mit Schuppen, d.h. Ziegeln aus einer Harzmischung, eingedeckt.

Fassade. Foto *fiedler*, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Von außen erinnert die Form der Haupthalle ein wenig an eine fliegende Untertasse, was auf die Kombination der beiden Hauptfunktionen zurückzuführen ist, die für das Gebäude geplant waren: eine Sporthalle und ein Auditorium. Die Pläne für das Auditorium unterscheiden sich in beiden Fällen beträchtlich: Im ersten Fall wird eine zentrale Anordnung der Arena bevorzugt, im zweiten Fall eine gerichtete Anordnung. Von innen ist das Auditorium ein exemplarisches Beispiel für die skulpturale Moderne. Unmittelbar an die Arena schließen sich eine Eishalle, eine Sporthalle und ein Hotel an, die alle durch ein so genanntes Zwischengeschoss verbunden sind. Viele Jahre lang wurde das Spodek nicht nur als Arena für große Sportereignisse oder musikalische Darbietungen genutzt, sondern auch als Veranstaltungsort für Partei- und Staatstreffen. Hier waren unter anderem Fidel Castro, Leonid Breschnew und Nicolae Ceaușescu zu Gast. Später wurde es zum Schauplatz wichtiger Versammlungen der Opposition. Im Jahr 1980 fand hier ein Treffen von Vertretern der betrieblichen Strukturen der Unabhängigen Selbstverwaltungsgewerkschaft “Solidarność” mit den nationalen Behörden der Gewerkschaft – der Nationalen Beratungskommission und Lech Wałęsa – statt.

Spodek während der Kundgebung der Jungen Fuhrleute – das Foto stammt aus der Wochenzeitung Stolica Nr. 32 (1235) 08.08.1971

Im Jahr 2009 wurde die Halle modernisiert. In diesem Zusammenhang wurde der Zuschauerraum vergrößert – neu sind Sitze, die bis auf das Spielfeld reichen, und VIP-Logen. Außerdem wurde eine moderne Beleuchtung installiert, die HD-Fernsehübertragungen und einen riesigen LED-Bildschirm in Form eines Zylinders ermöglicht. Ende März 2011 begannen die Renovierungsarbeiten an der Fassade des Stadions. am 2. Mai 2016 übernahm die PTWP Event Center sp. z o.o. der PTWP SA Gruppe die Verwaltung der Halle. Im Spodek finden Volleyball-, Basketball-, Handball- und Eishockeyspiele, Musikkonzerte, Sonderveranstaltungen, wissenschaftliche Konferenzen, Kongresse und Versammlungen der Zeugen Jehovas, Zirkusvorstellungen, Eisrevuen, Zirkusrevuen, Messeveranstaltungen und mehr statt.

Quelle: historiaposzu.pl, spodekkatowice.pl

Lesen Sie auch: Architektur in Polen | Modernismus | Stadt | Geschichte | Interessante Fakten | Kattowitz

Hala w budowie. Źródło: "Suita śląska" Jeremi Gliszczyński i Włodzimierz Janiurek Wydawnictwo "Śląsk" Katowice 1973
Konstrukcja dachu Spodka, lata 60. Fot. Instytut Dokumentacji Architektury, Biblioteka Śląska
Budowa Spodka. Źródło: Deutsche Fotothek www.deutschefotothek.de
Hala niedługo po ukończeniu. Źródło: "Suita śląska" Jeremi Gliszczyński i Włodzimierz Janiurek Wydawnictwo "Śląsk" Katowice 1973
Hala Widowiskowo-Sportowa "Spodek" w 1979 roku. Fot. National Digital Archives, Public domain, via Wikimedia Commons
Katowice na przełomie lat 70. i 80. Fot. Domena Publiczna
Spodek na pocztówce z lat 80. Źródło: Biuro Wydawnicze "RUCH"
Spodek podczas Zlotu Młodych Przodowników - zdjęcie pochodzi z tygodnika Stolica nr 32 (1235) 08.08.1971
24 kwietnia 1972, Mistrzostwa Europy w Zapasach. Fot. Domena Publiczna
Wnętrze hali. Autor zdjęcia: Waldemar S./fotopolska.eu
Główny korytarz. Autor zdjęcia: Wojciech Specjalista/fotopolska.eu
Spodek w 2005 r. Fot. Urząd Miasta Katowice, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons
Spodek w 2006 r. Fot. Public domain, via Wikimedia Commons
Spodek. Fot. Marek Mróz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Elewacja. Fot. *fiedler*, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Widok na Spodek. Fot. Marek Mróz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Spodek nocą. Fot. Natalia Padoł, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Elewacja. Fot. *fiedler*, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Płytki na elewacji. Fot. Marek Mróz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Widok na Spodek. Fot. Marek Mróz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Na tyłach Spodka. Autor zdjęcia: ireneusz1966/fotopolska.eu, Licencja: CC-BY-SA 4.0
Na tyłach Spodka. Autor zdjęcia: ireneusz1966/fotopolska.eu, Licencja: CC-BY-SA 4.0
Spodek nocą. Autor zdjęcia: ireneusz1966/fotopolska.eu, Licencja: CC-BY-SA 4.0
Podświetlenie hali. Autor zdjęcia: ireneusz1966/fotopolska.eu, Licencja: CC-BY-SA 3.0
Spodek i nowe biurowce KTW. Autor zdjęcia: Eugeniusz S./fotopolska.eu

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