Es wurde in Warschau gestohlen. Es wurde in den USA gefunden. Zeichnung eines Denkmals

Die Zeichnung “Mariä Himmelfahrt” von Melchior Steidl aus dem Jahr 1704 hat eine bewegte Geschichte. Sie wurde 2005 gestohlen und das FBI war an ihrer Wiederbeschaffung beteiligt. Das Werk wurde nach Polen zurückgebracht und in das Register der beweglichen Denkmäler der Woiwodschaft Masowien eingetragen.

Die Eintragung wurde von Professor Jakub Lewicki, Denkmalpfleger der Woiwodschaft Masowien, bekannt gegeben. Die Zeichnung wurde im Jahr 2005 aus einer Privatsammlung gestohlen. Die Informationen über den Diebstahl wurden in ein spezielles Register für gestohlene Antiquitäten eingetragen, wodurch die Zeichnung in den Vereinigten Staaten gefunden werden konnte.

Die mit dem Fall befassten nationalen Strafverfolgungsbehörden stellten fest, dass die Zeichnung kurz nach dem Diebstahl wahrscheinlich nach Deutschland ausgeführt wurde. Von dort gelangte sie auf den internationalen Kunstmarkt und wurde 2010 in die Sammlung der National Gallery of Art in Washington D.C. erworben. Das Objekt konnte dank der direkten Zusammenarbeit zwischen dem Kulturministerium und dem Federal Bureau of Investigation wiedergefunden werden. Die feierliche Übergabe des Werks (als eines von mehreren Werken, die im Rahmen des Restitutionsprozesses von polnischer Seite wiedererlangt wurden) fand am 1. Oktober 2023 im Generalkonsulat der Republik Polen in New York statt. am 6. November wurde es dem rechtmäßigen Eigentümer übergeben, berichtet der masowische Woiwodschaftskonservator für Denkmäler.

Das Werk ist klein, seine Maße betragen 31,5 x 33 cm. Melchior Steidl fertigte die Zeichnung in Tusche und Sepia an. Es ist wahrscheinlich, dass die Zeichnung als Skizze, als Entwurf für ein Fresko, entstanden ist. Ein fast identisches Fresko befand sich im Chor des 1944 zerstörten Doms in Regensburg, Bayern, wo Steidl 1704 arbeitete. Der Künstler gab die entworfene Komposition jedoch nicht vollständig wieder. Er verwendete dessen charakteristische Elemente, wie die Form des offenen Grabhügels mit der ihn teilweise bedeckenden Materie, die Figur mit ausgestreckten Armen in einem charakteristischen dunklen Gewand, die Darstellung Marias und der sie emporhebenden Engel sowie die Palmen auf der linken Seite.

Quelle: MKiDN

Melchior Steidl, geboren 1657 und gestorben 1727, war ein österreichischer Barockmaler. Seine Fresken entstanden hauptsächlich in Sakralbauten in Nieder- und Oberösterreich. Die Zeichnung “Mariä Himmelfahrt” ist aufgrund ihres künstlerischen, historischen und wissenschaftlichen Werts wertvoll. Sie ist ein Zeugnis der sakralen Barockkunst. Sie zeichnet sich durch Dynamik und Bewegung aus, die unter anderem durch eine serpentinenartige Anordnung der Elemente und den Ausdruck in der Haltung der Figuren erreicht wird.

quelle: Woiwodschaftskonservator für Denkmäler in Masowien

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