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Schloss Brynek: eine der prächtigsten Magnatenresidenzen in Oberschlesien

Brynek ist ein kleines Dorf in der Nähe von Tworog, an der Straße von Tarnowskie Góry nach Lubliniec. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Gut von Bernhard von Rosenthal erworben. Der Breslauer Kaufmann beschloss, dort einen Palast für seine Familie zu errichten. Die Residenz mit der dazugehörigen Parkanlage und dem botanischen Garten wurde 1829 erbaut. Einige Jahrzehnte später wurde das Schloss mit Flügeln erweitert. Die letzte große Modernisierung erfolgte im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts unter den neuen Besitzern des Anwesens – der Familie Henckel von Donnersmarck. Glücklicherweise blieb das Gut von den Kriegswirren verschont. Auch in den folgenden Jahrzehnten verfiel das Brynek-Schloss nicht, so dass wir heute diese ungewöhnliche und prächtige Architektur bewundern können.

Die Rosenthals bauten ihr erstes Schloss in Brynek im Jahr 1829. Er wurde im klassizistischen Stil entworfen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude von Otto von Rosenthal auf der Grundlage von Plänen des Architekten Karl Johann Lüdecke umgebaut. Dabei wurde das Schloss um zwei Flügel und zwei Türme erweitert. Im Jahr 1889 starb der letzte Erbe von Brynek, Hugo von Rosenthal, und hinterließ eine minderjährige Tochter. Die Verwaltung des Anwesens wurde von gesetzlichen Vormündern übernommen. Zu diesem Zeitpunkt interessierte sich eine der reichsten deutschen Familien – die oberschlesischen Land- und Industriemagnaten Henckel von Donnersmarck – für den Erwerb des Schlosses. Der Verkauf wurde 1904 abgeschlossen, als Brynek von Graf Hugo II. als Hauptsitz der siamesischen Linie der Familie von Donnersmarck gekauft wurde. Ein Jahr später führte der neue Besitzer der Residenz den letzten großen Umbau nach dem Entwurf des Breslauer Architekten Karl Grosser durch. Das Gebäude erhielt daraufhin eine eklektische Umgestaltung, bei der barocke Elemente vorherrschten. Wir können es bis heute bewundern.

Der Palast zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Foto: Eduard van Delden – Schlesien: Illustrierte Zeitschrift für die Pflege heimatlicher Kultur, 1908, Heft 1

Das Schloss in Brynek ist ein Gebäude, das auf einem Hufeisengrundriss basiert. Die Seiten des Hauptkörpers werden von zwei achteckigen Türmen mit zwiebelförmigen Helmen flankiert. Das Dach des Palastes ist eine Mansarde mit Dachgauben. Das zweigeschossige Gebäude verfügt über eine Terrasse mit einer Steinbalustrade und einer Loggia im Süden. Über dem Portikus stehen zwei ionische Säulen. Der Haupteingang befindet sich in der Säulenhalle. Über dem Fenster im ersten Stock befindet sich eine Kartusche mit dem Wappen von Hugo II Henckel von Donnersmarck. Über dem Wappen befindet sich eine Attika mit den Figuren eines Jägers, eines Arbeiters, eines Bauern und eines Fischers. Das Schloss verfügt auch über eine Kapelle. Die Innenräume des Schlosses wurden im großen Stil mit stilvollen Möbeln und Accessoires eingerichtet. Die Residenz war von einem 36 Hektar großen Landschaftspark mit ausgedehnten Achsen und Aussichtsplattformen umgeben.

Mittlerer Teil der Frontfassade mit dem Wappen, Haupteingang des Schlosses. Quelle: Deutsche Bauzeitung 1909, Nr. 31

Das Ensemble blieb bis zum Zweiten Weltkrieg im Besitz der Familie von Donnersmarck. Weltkrieg im Besitz der Familie von Donnersmarck. 1945 wurde im Schloss die Hitler-Jungend-Schule eingerichtet, gefolgt von einem nach dem Führer des Dritten Reiches benannten Lehrerinnenseminar. Nach dem Ende der Feindseligkeiten wurde das Schloss 1946 zum Sitz des Waldgymnasiums, das später in das Licemium und die Waldfachschule umgewandelt wurde. In den Jahren des Kommunismus befand sich in der Schlosskapelle ein Geschäft. Erst 1991 wurde das säkularisierte Gebäude an die Kirche zurückgegeben.

Palast in den späten 1920er und frühen 1930er Jahren Quelle: szukajwarchiwach.gov.pl

In der Nähe des Palastes kann man heute noch einen weitläufigen Landschaftspark mit einem botanischen Garten bewundern. Zum Schloss- und Parkkomplex gehören auch andere Gebäude, wie der runde Wasserturm mit Torgebäude, Stallungen, Kutschenhaus, Manege und Wohngebäude – allesamt aus Klinkern erbaut. Gegenwärtig beherbergt das Schloss das Wohnheim des Stanisław-Morawski-Komplexes für Forstwirtschaft und ökologische Schulen. Die einzelnen Nebengebäude dienen jedoch hauptsächlich als Bildungseinrichtungen.

Palast in seiner ganzen Pracht. Foto Manieq95, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Seit 1945 wird das Schloss liebevoll gepflegt, so dass die beeindruckenden Innenräume des historischen Anwesens erhalten geblieben sind, darunter der Hauptsaal, der Speisesaal oder die Schlosskapelle, die dem Heiligen Franz von Assisi und dem Heiligen Hubertus gewidmet ist.

Der derzeitige Zustand des Anwesens und der anderen Gebäude in Brynek erfordert jedoch einen hohen finanziellen Aufwand. Die Kosten für die Instandhaltung der Wohnhäuser und den Erhalt des historischen Baumbestands wurden vom Landkreis Tarnogórski getragen, der nicht in der Lage war, das Denkmal zu renovieren. Es wurde daher beschlossen, den gesamten Komplex zu verkaufen. Die Staatsforsten waren zum Kauf bereit, aber die Transaktion kam nicht zustande. Das zukünftige Schicksal des ehemaligen Gutes Henckel von Donnersmarck ist ungewiss.

Quelle: slaskie.travel, gwarek.com.pl, portalsamorzadowy.pl

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Budynek przed przebudową, 2. poł. XIX w. Fot. Theodor Blätterbauer, Sammlung von Alexander Duncker - Digitale Sammlung der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)
Pałac na pocz. XX w. Fot. Eduard van Delden - Schlesien: Illustrierte Zeitschrift für die Pflege heimatlicher Kultur, 1908, Heft 1
Pałac Donnersmarcków w 1908 r. Źródło: Dolnośląska Biblioteka Cyfrowa
Kaplica w 1908 r. Źródło: Dolnośląska Biblioteka Cyfrowa
Widok pałacu od strony parku. Źródło: Deutsche Bauzeitung 1909, Nr 32.
Plan rozmieszczenia obiektów kompleksu pałacowego. Źródło: Deutsche Bauzeitung 1909, Nr 31.
Plany pałacu. Źródło: Karl Grosser (1850-1918) - Deutsche Bauzeitung, 43. Jg., 1909, Heft 31, S. 203
Wnętrze pałacu na pocz. XX w. Fot. Eduard van Delden - Schlesien: Illustrierte Zeitschrift für die Pflege heimatlicher Kultur, 1908, Heft 1
Wnętrze pałacu na pocz. XX w. Fot. Eduard van Delden - Schlesien: Illustrierte Zeitschrift für die Pflege heimatlicher Kultur, 1908, Heft 1
Środkowa część fasady frontowej, wejście główne do pałacu. Źródło: Deutsche Bauzeitung 1909, Nr 31.
Pałac na przełomie lat 20. i 30. Źródło: szukajwarchiwach.gov.pl
Pałac na przełomie lat 20. i 30. Źródło: szukajwarchiwach.gov.pl
Pałac w latach 70., widok od strony podjazdu. Fot. S. Jakubowski, Źródło: "Pałace i zamki w Polsce dawniej i dziś", Krystyna Stępińska - Krajowa Agencja Wydawnicza, 1977
Pałac w całej okazałości. Fot. Manieq95, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Pałac i kaplica. Fot. LuzynaS, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Ryzalit z herbem Henckel von Donnersmarck. Fot. Pogo91, Public domain, via Wikimedia Commons
Herb Henckel von Donnersmarck. Fot. Adrian Tync, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Skrzydło wschodnie. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Elewacja frontowa z głównym wejściem. Fot. LuzynaS, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Pałac i kaplica. Fot. Adrian Tync, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Ogrodowa elewacja pałacu. Fot. Adrian Tync, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Brama z wieżą i zabudową gospodarczą. Fot. LuzynaS, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Wieża z herbem Henckel von Donnersmarck. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Herb Henckel von Donnersmarck. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Budynek mieszkalny. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Elewacja frontowa. Fot. Paulina Gajda, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Wnętrza pałacu. Fot. Gabriel Wilk, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Wnętrza pałacu. Fot. Gabriel Wilk, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Wnętrza pałacu. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Wnętrza pałacu. Fot. Gabriel Wilk, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Wnętrza pałacu. Fot. Gabriel Wilk, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Wnętrza pałacu. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Wnętrza pałacu. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Wnętrza pałacu. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Wnętrza pałacu. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Wnętrza pałacu. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Wnętrza pałacu. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Wnętrza pałacu. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Wnętrza pałacu. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Podjazd. Fot. Bazie, CC BY-SA 3.0 PL, via Wikimedia Commons
Park z ogrodem botanicznym. Fot. Gabriel Wilk, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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