Ein Häuserkomplex in der Inżynierska-Straße 3 – ein künstlerisches Refugium in Backsteinlagern

Der Gebäudekomplex der Möbellagerfirma A. Wróblewski in der Inżynierska-Straße 3 wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Jahrhunderts erbaut. Getreu seinem Namen befasste sich das Unternehmen mit der Lagerung von Möbeln und Einrichtungsgegenständen für Wohnungen. Die gemauerten Lagerhäuser haben den Zweiten Weltkrieg überstanden und wurden in den darauffolgenden Jahren umgenutzt – sie werden heute von Kunsteinrichtungen genutzt.

Der Komplex aus vier Häusern wurde größtenteils 1910 errichtet, das letzte Gebäude zwischen 1913 und 1914. Die Hallen (vorne 8- und hinten 5-stöckig) wurden aus Backstein gebaut. Ihr schlichtes modernistisches Design erinnert ein wenig an mittelalterliche Gebäude. Die Gebäude sind durch Tore miteinander verbunden und nur spärlich dekoriert – aber dennoch beeindruckend. Die Silhouette des Vorderhauses mit seinen beiden Giebeln ist eine Dominante in der umgebenden Landschaft.

Nach dem Krieg wurden die noch erhaltenen Gebäude als Lager für die Staatliche Verwaltung des herrenlosen Vermögens genutzt. Später wurden sie von den staatlichen Unternehmen Moda Polska und Jubiler genutzt. Im Jahr 1982 wurden die Gebäude des ehemaligen Lagers der Firma Wróblewski in das Denkmalregister eingetragen.

Die Häuser von A. Wróblewski an der Adresse Inżynierska 3 in den Jahren 1911 und 2024. Quelle: e-Library der Universität Warschau und whiteMAD/Mateusz Markowski

Seit Mitte der 1990er Jahre beherbergen die Gebäude in der Inżynierska-Straße zahlreiche Galerien und Ateliers unabhängiger Künstler, die hier einen Ort mit einer einzigartigen Atmosphäre geschaffen haben. In der Mitte der Fassade ist eine Inschrift aus Buchstaben aus Zementmörtel erhalten geblieben: “Tow. Akc. Wróblewski i S-ka”.

Das Untergeschoss des Gebäudes in den 1970er Jahren und heute. Quelle: Praga w starej fotografii BOSZ 2015 und whiteMAD/Mateusz Markowski



am 30. Januar 2013 brannte das dritte Nebengebäude fast bis auf die Grundmauern nieder. Es beherbergte den bekannten Club Sen Pszczoły und die Ateliers vieler junger Künstler. Das ausgebrannte Gebäude war in einem so schlechten Zustand, dass ein Abriss geplant war. Schließlich wurden nur die einsturzgefährdetsten Teile der Mauer abgerissen und der Rest gesichert. In Zukunft soll das Nebengebäude wieder aufgebaut und zusammen mit dem Nachbargebäude in der Targowa-Straße 80 zum Kreativzentrum Nowa Praga umgebaut werden.

Quelle: stacjapraga.pl, twoja-praga.pl, warszawskie-mozaiki.pl

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