Eine Wohnung in einem modernistischen Stadthaus. Die eklektische Einrichtung wurde von der Gruppe MODOSO entworfen

Eine Wohnung in einem modernistischen Mietshaus im Warschauer Stadtteil Powiśle musste komplett umgestaltet werden. Der Investor hatte genaue Vorgaben – die Farbe des Fußbodens, ein helles Interieur und eine Liste von beweglichen Möbeln, die dort aufgestellt werden sollten. Die Architekten der Gruppe MODOSO Interiors, die in einem Zweierteam arbeiteten, wussten schon beim ersten Treffen mit dem Investor, dass die Arbeit sehr angenehm und kreativ sein würde.

Zu Beginn der Arbeiten an diesem Projekt analysierten sie den Verlauf der Sonnenstrahlen, da die Fassade theoretisch nach Südosten ausgerichtet ist, aber von einem Brunnen umgeben ist. Es wurde daher beschlossen, das Licht durch Reflexionen einzufangen. Die Spiegelwand über der Küchenanrichte vergrößert den Wohnbereich nicht nur optisch, sondern leuchtet ihn auch schön aus.

Hinter den Spiegeln verbergen sich flache Regale; auf die typischen Hängeschränke haben die Architekten bewusst verzichtet. In diesem flachen Raum lassen sich Tassen, Becher und sogar Behälter für Grütze, Reis und Nudeln gut unterbringen. Außerdem haben wir auf diese Weise spiegelbildlich Blickkontakt mit den anderen Menschen. Das Wohnen in einem modernistischen Stadthaus stellte das Team, das diese Einrichtung realisierte, vor eine Reihe von Herausforderungen, darunter interessant gedrechselte Möbel und ein ausgekleidetes Waschbecken aus Calacatta Da Vinci Quarzit. Eine weitere Schwierigkeit bestand darin, die freistehende Badewanne mit den Maßen 90×190 cm unterzubringen.

Kunst durfte in der Einrichtung nicht fehlen. Im Bad liegt der Schwerpunkt auf den Arbeiten von Grażyna Smalej, im Wohnbereich auf den zarten Leinwänden von Aleksanda Kompała aus der Serie „Summer is gone“. Die warmen Farben und die sich kräuselnden Kompositionen erzeugen eine Atmosphäre voller Energie, die nicht offensichtlich ist. Die Wohnung befindet sich in einem modernistischen Stadthaus, aber die Einrichtung selbst ist von einem eklektischen Geist geprägt. Die Architekten der Gruppe MODOSO legten großen Wert auf die subtil geschwungenen Ecken, die für Stadthäuser aus dieser Zeit charakteristisch sind. Die Möbel selbst sind eine Sammlung und eine Antwort auf die Bedürfnisse des Investors. Es handelt sich um eine Mischung aus einem japanischen Bett mit klassischen französischen Fronten, Stühlen aus den 30er Jahren eines italienischen Designers und Sofas aus den 70er Jahren. Die Türen basieren auf einem Muster aus dem Sommerhaus der Großeltern des Designers. Die Griffe und Klinken sind eine zeitgenössische Interpretation des Handwerks. Mit einem Wort: ein eklektischer Querschnitt durch das 20. Jahrhundert.

Entwurf: MODOSO Inneneinrichtung Przemek Maziarz
Foto: Stimmungsautoren Paul Marcinkowski

Quelle: MODOSO Innenräume

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