Józef Chełmoński - Matula są!, est. 800 000-1 300 000 zł

Gemälde von Chełmoński und Malczewski in einer Ausstellung, die seit Jahren nicht mehr zu sehen war

Die Ausstellung “Frühe Kunst. Jahrhundert, Moderne, Zwischenkriegszeit” im DESA Unicum bietet die Möglichkeit, mit eigenen Augen Kunstwerke zu sehen, die seit über einem Jahrhundert fast niemand mehr gesehen hat. “Matula są!” Von Józef Chełmoński und “Selbstporträt mit Gorgonen” von Jacek Malczewski sind Gemälde von musealem Rang, die sich bisher in Privatsammlungen befanden. Nun werden sie der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Ausstellung kann vom 8. bis 21. März besucht werden.

Die Ausstellungen bei DESA Unicum bieten die Möglichkeit, Kunstwerke zu sehen, die noch nie zuvor gezeigt wurden und die sich normalerweise in Privatsammlungen befinden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Objekte von musealem Rang von wichtigen staatlichen Institutionen gesucht werden, die monografische Ausstellungen ausgewählter Künstler planen. Unter ihnen stechen Namen wie Chełmoński und Malczewski besonders hervor. In diesem Jahr bereitet Polen besonders viele Ausstellungen vor, die sich mit polnischen Malern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts gewidmet sind. Den Anfang macht eine Ausstellung im DESA Unicum, in der zwei herausragende Werke der oben genannten Künstler gezeigt werden. Besonders erwähnenswert ist das Gemälde “Matula są!”, das von den Organisatoren der Chełmoński-Retrospektive in den Nationalmuseen in Warschau, Krakau und Poznań gesucht wird.

Matulasą!” Chełmoński zum ersten Mal seit über 150 Jahren ausgestellt

Józef Chełmoński war in aller Munde, als im vergangenen Jahr sein Gemälde “Sommerabend” nach 133 Jahren in einer Villa bei Warschau gefunden wurde. Dies ist jedoch nicht das einzige Werk des Künstlers, das seit über 100 Jahren in Privatsammlungen aufbewahrt wird. Im Jahr 1871 wurde in der Galerie Zachęta in Warschau ein Gemälde von Chełmoński mit dem Titel “Matula są! Das Gemälde “Matula są!” von Chełmoński, das – wie das spätere Gemälde “Sommerabend” – von der Kritik gemischt aufgenommen wurde, wurde insgesamt gut aufgenommen. Erst viele Jahre später, nach der Rückkehr des Künstlers aus dem Münchner Exil, änderte sich die Einschätzung der Fachwelt und das Werk wurde in vollem Umfang gewürdigt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Gemälde jedoch bereits in Privatbesitz und sollte fast 150 Jahre lang in keiner Ausstellung mehr gezeigt werden. So wurde es zu einem äußerst wertvollen und begehrten Werk, das vielfach erwähnt und reproduziert wurde.

Es ist schwierig, das genaue Schicksal des Werks “Matula are!” zu rekonstruieren. Es ist bekannt, dass das Gemälde nach der Ausstellung von Chełmoński in der Galerie Zachęta im Jahr 1871 schnell an einen der wenigen Liebhaber des Künstlers verkauft wurde, die es zu dieser Zeit gab. Im 20. Jahrhundert gelangte das Werk “Matula są!” in den Besitz der Warschauer Antiquarin Wanda Czernic-Żalińska. Bis heute wurde das Gemälde nicht der Öffentlichkeit präsentiert, so dass die Ausstellung von 1871 in der Galerie Zachęta die einzige bleibt. Nun wird es in einer Vorauktionsausstellung bei DESA Unicum zu sehen sein. Wir gehen davon aus, dass der neue Besitzer des Gemäldes es im Rahmen der großen Chełmoński-Ausstellung, die derzeit vom Nationalmuseum in Warschau vorbereitet wird, einem breiteren Publikum zugänglich machen möchte “, sagt Michał Szarek, Experte bei DESA Unicum, dem Koordinator der Auktion.

Das Gemälde “Matula są!” stammt aus der gleichen Zeit wie “Sommerabend”. Es ist jedoch eines der ersten bekannten und sofort meisterhaften Gemälde, das in dem kleinen Atelier des Künstlers in der Zajêcza-Straße im Warschauer Stadtteil Powi¶le entstand. Wie andere Künstler seiner Zeit besuchte Chełmoński häufig die Ukraine und Podolien. Dies waren prägende Orte für die polnische Malerei – auch Leon Wyczółkowski und Jan Stanisławski reisten dorthin. Die Anklänge an diese Reisen sind in den Werken aus Chełmońskis früher Schaffensperiode deutlich zu erkennen – auch das in der DESA Unicum-Ausstellung präsentierte Gemälde bezieht sich auf ukrainische Themen.

Das Gemälde “Matula są!” ist trotz seines kleinen Formats äußerst symbolträchtig. Das Motiv der Beziehung zwischen Mensch und Natur taucht bei Chełmoński, der sich auch auf realistische Landschaften spezialisiert hat, häufig auf. Ein wichtiges Symbol in den ausgestellten Werken ist die Mutter – eine Frau, die ihr Kind findet, aber auch die Mutter-Erde. Die idyllische Stimmung des Gemäldes, die blühenden Feldblumen und das üppige Getreide sind eine Hommage des Künstlers an die Erde und gleichzeitig eine Anspielung auf die Sommertage auf dem ukrainischen Lande. Dieses kleine Werk hat eine außergewöhnliche Kraft – es löst viele Emotionen aus, zieht den Betrachter sogar in seinen Bann. Beim Betrachten des Gemäldes kann man sich fühlen, als wäre man dort gewesen – vor mehr als 150 Jahren inmitten der goldenen Felder.

Gemälde von Malczewski

Der Symbolismus ist jedoch das Markenzeichen eines anderen herausragenden Künstlers – Jacek Malczewski. In der Ausstellung bei DESA Unicum wird sein “Selbstbildnis mit Gorgonen” von 1918 zu sehen sein, das neben anderen Gemälden formal alles zeigt, was für Malczewskis Werk charakteristisch ist. Das Jahr 1918 ist in seinem Werk von großer Bedeutung, denn hier laufen die wichtigsten thematischen Fäden zusammen: die Serie “Polonia” über die Wiedererlangung der Unabhängigkeit, die Serie “Mein Leben” und zahlreiche Selbstporträts. Seit der Zwischenkriegszeit befand sich das Werk in der Privatsammlung von Stanisław Karłowski, einem Senator der Zweiten Polnischen Republik und Besitzer des Gutes Szelejewo in Großpolen, und ging dann an seine Erben über. Fast 100 Jahre lang wurde das Gemälde nicht der Öffentlichkeit gezeigt, so dass die Ausstellung bei DESA Unicum die erste Gelegenheit sein wird, es live zu sehen.

Jacek Malczewski – Selbstporträt mit Gorgonen, est. £1,500,000-£2,500,000

Auf dem ausgestellten Selbstporträt stellte sich Malczewski in Gesellschaft von drei Gorgonen dar, Fabelwesen, denen er die Züge von Frauen aus seiner Umgebung verlieh. Hier stellte er seine Musen Michalina Janoszanka und Maria Sozańska dar. Wie immer bei Malczewski lässt das Gemälde viele Interpretationsmöglichkeiten offen, und Liebhaber des künstlerischen Schaffens des Meisters werden in der reichen Symbolschicht Verweise auf seine anderen Werke finden. Eine hölzerne Zwiebel mit Utensilien taucht zum Beispiel schon in der sehr frühen ‘Einleitung’ auf, in der die Figur des Malers ein latentes Selbstporträt des Meisters ist “, fügt Michał Szarek hinzu.

Im Jahr 2024 werden wir den 170. Geburtstag und den 95. Todestag von Jacek Malczewski feiern, der zu einem der Mäzene des Jahres in der Region Masowien wurde. In diesem Zusammenhang sind nicht nur in Radom, der Heimatstadt des Künstlers, sondern auch in vielen anderen Städten Sonderausstellungen und Veranstaltungen zu Ehren Malczewskis geplant. Es lohnt sich, diese einmalige Gelegenheit zu nutzen und die Ausstellung im DESA Unicum in Warschau zu besuchen, um das Kunstwerk, das bisher nur einer kleinen Gruppe von Menschen zugänglich war, mit eigenen Augen zu sehen.

Ausstellung im DESA Unicum – wer wird noch dabei sein?

Die im März stattfindende Ausstellung “Early Art. Jahrhundert, die Moderne, die Zwischenkriegszeit” verdient nicht nur wegen der außergewöhnlichen Gemälde von Chełmoński und Malczewski Aufmerksamkeit. Sie zeigt eine große Sammlung von Werken der bedeutendsten polnischen Künstler aus den wichtigsten Perioden ihres Schaffens, die selten oder noch nie ausgestellt wurden.

Das großformatige Gemälde “Spowiedź” (Bekenntnis) von Wlastimil Hofman und die “Wäscherinnen” von Włodzimierz Tetmajer, die direkt von der Krakauer Ausstellung des Künstlers anlässlich seines Jahres 2023 nach Warschau kamen, werden sicher die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Zuvor war das Werk jahrzehntelang nicht mehr öffentlich gezeigt worden. Ein weiteres interessantes Werk ist zweifellos Die Braut von Alfred Wierusz-Kowalski, in dessen Oeuvre Porträts als eigenständige Werke selten sind.

Die Ausstellung umfasst auch Namen wie Tadeusz Makowski, Mela Muter, Mojżesz Kisling, Ferdynand Ruszczyc, Jan Stanisławski, Olga Boznańska, Józef Mehoffer, Wilhelm Kotarbiński und Stanisław Żukowski. Insgesamt waren 60 Gemälde zu sehen, die sich normalerweise in Privatsammlungen befinden und daher der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.

Kuratoren der Ausstellung: Michał Szarek und Aleksandra Łukaszewska

Schätzungen: Die Auktion bietet eine breite Preisspanne, die von Werken mit einem Startpreis in der Größenordnung von 8.000-12.000 PLN bis zu Darstellungen im Bereich von 800.000-2.500.000 PLN reicht. Die höchste Schätzung gilt für das Gemälde “Porträt mit Gorgonen” von Jacek Malczewski – 1.500.000-2.500.000 PLN.

Die Ausstellung “Frühe Kunst. 19. Jahrhundert, Modernismus, Zwischenkriegszeit”: 8-21.03.2024

Auktion: 21.03.2024, 19 Uhr, Auktionshaus DESA Unicum, 1A Piękna St., Warschau

quelle: Pressematerialien

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