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Das Stadthaus eines Millionärs in New York. Alwyn Court Gebäude, dekoriert wie ein Palast

Unmittelbar nach seiner Fertigstellung nannten Kritiker das Gebäude „den Traum eines begabten Konditors“. Die Fassade des Stadthauses Alwyn Court in New York ist so unglaublich verziert, dass sie sich kaum in Worte fassen lässt. Im Laufe der Jahre beherbergte das Gebäude viele der Millionäre der wachsenden Metropole.

Ende des 19. Jahrhunderts sahen die Architekten die Notwendigkeit, Wohnungen für den wohlhabenden Teil Manhattans zu bauen. Wohlhabende New Yorker lebten meist unterhalb der Stadt in Luxusvillen. Die für die Ostküste typischen New Yorker Backstein-Stadthäuser beherbergten hauptsächlich Wohnungen für Arbeiter. Aus diesem Grund begann man, rund um den Central Park prunkvolle, stattliche Gebäude für die Reichen zu errichten. An der Ecke der 58. Straße errichteten der Maler Walter Russel und der Bauunternehmer Alwyn Ball Jr. das Stadthaus Alwyn Court.

Weißer Rabe

Die Fassade des Gebäudes bestand aus geschnitzten Terrakottafliesen. Der Stil des Gebäudes lässt sich als Anlehnung an die französische Renaissance beschreiben. Diese Fassadengestaltung wurde durch die in Massenproduktion hergestellten Fliesen ermöglicht. An den Wänden dominieren Pflanzen- und Tierornamente. Vor allem Salamander, das Symbol des französischen Königs Franz I. von Valois. An der Fassade sind Reliefs der französischen Lilienblüte zu sehen. Für zusätzliche Abwechslung sorgen Nischen, die von einem Vordach überdacht sind. Das Erscheinungsbild der Renaissance wird durch Bögen, korinthische Säulen und die allgegenwärtigen Pilaster vervollständigt.

Im Jahr 1910. Wurde Alwyn Court für seine ersten Mieter eröffnet. Die Innenräume waren geräumig und hatten Deckenhöhen von bis zu 3,2 m. Zu jeder Wohnung gehörte ein eigener Weinkeller, und doppelte Aufzüge sorgten für zusätzlichen Luxus. Immerhin hat das Gebäude 12 Stockwerke, so dass ein Aufstieg in die oberste Etage zu beschwerlich gewesen wäre. Auch der Innenhof in Form eines gläsernen Atriums zieht die Blicke auf sich. Außerdem sind die Wände des Atriums mit einem Sgraffito von Richard Haas verziert, der für seine illusorischen Gemälde bekannt ist. Bis 1938 beherbergte das Gebäude 22 Luxuswohnungen.

Von der Villa zum Stadthaus

In der Zeit der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren begann Alwyn Court zu leeren. Zur Zeit des Krieges waren nur noch sechs Wohnungen in dem Gebäude untergebracht. Im Jahr 1938 wurde mit der Renovierung begonnen, um das Gebäude zu erneuern und es finanziell lebensfähig zu machen. Fünfundsiebzig kleinere Wohnungen wurden von 22 großen Wohnungen getrennt. Die Lage des Eingangs wurde geändert und das Erdgeschoss wurde als Geschäftsraum vermietet.

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Im Laufe der Jahre war Alwyn Court das Zuhause vieler wohlhabender New Yorker. Einer von ihnen war Fredrick Steinway. Anfang des 20. Jahrhunderts war er der Chef der Firma Steinway, die für die Herstellung von Klavieren und Flügeln von Weltrang bekannt war. Auch frühe New Yorker Millionäre wie Maurice Wertheim und der Cousin von Präsident Teddy Roosevelt, Philip James Roosevelt, mieteten hier große Wohnungen. Mit dem Aufkommen des Kinos wurden die Alwyn Court-Wohnungen zur Heimat berühmter Schauspieler. Der Komiker Fred Allen und seine Frau Portland Hoffa, der Schauspieler Darren McGavin und die Pionierin des New Journalism, Joan Didion, wohnten in dem Gebäude.

Alwyn Court hat sein Prestige bis heute bewahrt. Zu den heute berühmten Schauspielern, die früher in diesem Gebäude wohnten, gehören: Liam Neeson, Richard Thomas und Jessica Hecht.

Die Nachkriegszeit war für Alwyn Court nicht einfach. Das Gebäude wechselte häufig den Besitzer, und sein Prestige sank erheblich. Die Aufnahme in die Liste von 1966 bewahrte das Gebäude jedoch vor weiterem Verfall. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde das Gebäude einer umfassenden Renovierung unterzogen, die ihm wieder zu seinem früheren Glanz verhalf. Heute kann man Alwyn Court als Billionaire’s Row bezeichnen, obwohl es sich nicht um ein Luxus-Hochhaus handelt. Das Stadthaus ist ein weißer Rabe der NYC-Architektur, der immer wieder mit seiner Schönheit überrascht.

Quelle: James Maher Fotografie

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