Eine Einrichtung im Vintage-Stil. So haben sie eine Wohnung in einem Stadthaus eingerichtet

Sie hat 62 Quadratmeter. Die Wohnung befindet sich in einem 100 Jahre alten Mietshaus im Stadtteil Ołbin in Wrocław. Der neue Raum wurde von Kinga Łukaszyńska von re:build studio entworfen.

Die Inneneinrichtung wurde im Sinne des Upcyclings gestaltet, um das Potenzial und die vorhandenen Ressourcen, d. h. Buchenholzdielenböden, Holztürrahmen und Stuckdecken, optimal zu nutzen. Bei der Innenraumgestaltung wurde ein nachhaltiger Designansatz verfolgt, nach dem Motto: “Das nachhaltigste Gebäude ist das, das bereits gebaut wurde”.

Ein bewusster Umgang mit Ökologie und Recycling ist hier in jedem Stück zu sehen. Mit dem Abschleifen des Fußbodens wurde ein professionelles Unternehmen beauftragt, das die Ölfarbe entfernte, die Fugen mit Holzmehl füllte und den Fußboden mit Lack auf Wasserbasis beschichtete, der eine umweltfreundliche Alternative zu lösungsmittelhaltigem Lack darstellt. Man entschied sich dafür, den Holzboden auch in der Küche beizubehalten, wodurch die gesamte Wohnung ein einheitliches Bild abgibt und die Küche nahtlos in den Eingangsbereich und das Wohnzimmer übergeht. Das Stadthaus wurde in Ziegelbauweise errichtet, aber es wurde beschlossen, nur einen kleinen Teil der Ziegel freizulegen, und zwar nur im Bereich des Schornsteins, wegen der genauen Ausrichtung und des interessanten Fadens der Ziegel.

Insgesamt ist die Wohnung in dem Mietshaus in Wrocław 62 m² groß und wurde in drei Zimmer, einen separaten Küchenbereich und eine Garderobe aufgeteilt. Der Vorteil von Wohnungen in Mietshäusern aus den 1920er und 1930er Jahren sind die hohen Räume und der zweiseitige Grundriss der Wohnungen, dank dessen jedes Zimmer einschließlich des Badezimmers ein Fenster hat. Die Wohnung ist in einen Wohnbereich und einen privaten Bereich unterteilt, in dem sich ein Ankleidezimmer, ein Schlafzimmer und ein Arbeitszimmer befinden. Der Raum wurde für ein polnisch-griechisches Ehepaar entworfen, daher finden sich in der Einrichtung handgezeichnete Skizzen von ihren Reisen und griechische Akzente in Form von Instrumenten – Bouzouki und Baglama.

Auch die Einrichtung der Wohnung passt zum Up-Cycle-Konzept. Die meisten Möbel stammen aus den 1960er Jahren, darunter ein Bücherregal aus Nussbaumholz und eine Kommode von František Jirák (Tschechoslowakei), die nach der Restaurierung des Lacks sehr gut aussehen. Die bekannten Stühle von Rajmund Hałas wurden sorgfältig restauriert und neu gepolstert, wobei auch die Details der Sitzkeder berücksichtigt wurden. Lampen aus polnischen Glashütten verleihen dem Interieur eine einzigartige Note, während die dänischen Danform Curve Lounge Chairs und die Armaturen der polnischen Marke Embassy den Look vervollständigen.

Ergänzt wird das Interieur durch Möbelbeschläge in Smaragdfarben, die perfekt mit dem allgegenwärtigen Holz harmonieren. Ein wiederkehrendes Element in der Einrichtung sind die großen runden Griffe, die vor allem für diejenigen, die täglich kochen, sehr bequem zu bedienen sind.

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Über das Studio:

Kinga Łukaszyńska betreibt ihr re:build-Studio nach dem Grundsatz, dass “das nachhaltigste Gebäude das ist, das bereits gebaut wurde”. Bei ihren Projekten versucht sie, so viele bestehende Elemente wie möglich zu verwenden, die so zu neuem Leben erweckt werden. Ein Beispiel ist das Büro einer Anwaltskanzlei, das wir HIER beschrieben haben. – Ich bin Architektin und habe Erfahrungen im In- und Ausland gesammelt – im Designbüro von Fernando Menis in Spanien und an der Universität in der Slowakei. Die Zeit, die ich einem Projekt widme, besteht aus einem sorgfältigen technischen Studium, aber auch aus Beratung, Forschung und oft aus Experimenten. Im Raum geht es um Funktion, Proportion, Rhythmus, Dominanz, Geometrie, Licht und Akustik – bei meinen Projekten hat jeder dieser Punkte seinen Anteil an der Ausarbeitung”, beschreibt Kinga Łukaszyńska.

entwurf: re.build studio

fotografie: Agnieszka Fąfara, Natalia Kapsa

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