...i po modernizacji fasady

Hala Mirowska in einer neuen Version. Eines der Büros schlug eine durchbrochene Installation auf dem Erweiterungsbau vor

Die Mirowska-Halle ist heute ein einzigartiges Denkmal der Ingenieurskunst in der Hauptstadt. Zusammen mit ihrem Zwilling, der Gwardia-Halle, wurden sie an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erbaut und waren für die damalige Zeit sehr modern. Die Gebäude ermöglichten eine bessere Organisation des Handels und verbesserten die hygienischen Bedingungen für den Verkauf, da dieser von offenen Flächen in geschlossene Räume verlegt wurde. In den 1960er Jahren wurde im Zuge der in der Architektur beliebten Modernisierungswelle ein Glaspavillon an die Fassade zur Jana-Pawła-II-Straße angebaut. Der neue Teil passt überhaupt nicht zum Rest des reich verzierten Backsteingebäudes.

Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gab es in den Hallen rund 900 Verkaufsstellen. In den ersten Kriegsjahren gab es keine größeren Schäden. Lediglich während des Warschauer Aufstands wurden die Gebäude durch Luftangriffe beschädigt und niedergebrannt. am 6. August wurden sie nach schweren Kämpfen eingenommen.

Hala Mirowska im Jahr 1932. Foto von Henryk Poddębski, gemeinfrei, via Wikimedia Commons

Die Westhalle (Mirowska) wurde 1962 wieder für kommerzielle Zwecke genutzt. Damals wurde ein großer, modernistischer Pavillon aus Beton und Glas an die Fassade angebaut. Seit 1974 wird die Halle von der Firma “Społem” WSS Śródmieście genutzt, die das Gebäude 1997 erwarb. Im Jahr 2011 wurde das Gebäude einer umfassenden Renovierung unterzogen, bei der u. a. die gelbe Klinkerfassade erneuert wurde.

Hala Mirowska im frühen 20. Jahrhundert und heute. Foto: Museum von Warschau und whiteMAD/Mateusz Markowski

Das Gebäude nach der Zerstörung und heute. Quelle: Warschau 1945 von Emilia Borecka & Leonard Sempoliński Państwowe Wydawnictwo Naukowe Warszawa 1975 und whiteMAD/Mateusz Markowski

Fassade der Mirowska-Halle jetzt und Installationsentwurf von Architektura Klasyczna



Heute wird zunehmend erwogen, das Denkmal in seiner ursprünglichen Form wiederherzustellen. Leider würde die Entfernung des Anbaus ernste technische Probleme aufwerfen. Eine alternative Lösung haben die Architekten des Büros Architektura Klasyczna gefunden. Sie legten eine Visualisierungsskizze vor, in der der Anbau mit einer durchbrochenen Installation verkleidet wurde, die auf das ursprüngliche Aussehen der Fassade verweist. Der Effekt ist sehr interessant, ein Verweis auf die Geschichte des Gebäudes und überdeckt vor allem die unattraktive Wirkung des Umbaus von vor 60 Jahren.

Quelle: Pracownia Projektowa – Architektura Klasyczna, warszawa.fandom.com

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