Die Kirche des Heiligen Dominikus in Warschau wurde von Władysław Pieńkowski entworfen. Ihr nüchterner Innenraum ist ein charakteristisches Beispiel für die Arbeit des Architekten, der bei seinen sakralen Entwürfen darauf bedacht war, Elemente zu eliminieren, die die Gläubigen ablenken könnten.
Das Gebäude ist Teil eines Dominikanerklosters, dessen Geschichte bis ins Jahr 1936 zurückreicht. Das Kloster in Służewo bei Warschau wurde auf Initiative von Pater Jacek Woroniecki gegründet, und 1936 wurde der Grundstein für das Gotteshaus gelegt. Dies geschah jedoch erst Jahrzehnte später.
Die Kirche wurde von Władysław Pieńkowski entworfen, der bei Marek Leykam (dem Autor u. a. des Okrąglak in Poznań) ausgebildet wurde. Er arbeitete zwischen 1982 und 1983 an dem Projekt. 10 Jahre musste das Gotteshaus noch auf seinen Bau warten.
Władysław Pieńkowski entwarf mehrere Kirchen. In ihnen kann man Bearbeitungen sehen, die sich auf den Modernismus beziehen. Der Architekt befürwortete die Verwendung reiner Formen, damit das Gebäude selbst die Konzentration fördert und die Teilnehmer der Liturgie nicht ablenkt. Das Gotteshaus in Służewiec ist vom gotischen Stil inspiriert. Dieser Bezug wird durch die hoch aufragende Form und die Backsteinfassade hergestellt.
Das Innere des Gebäudes ist beeindruckend, mit Stahlbetonrippen als Hauptelement. Diese stützen die hoch aufragende Gewölbedecke. Über dem Hauptaltar wurde ein Oberlicht geschaffen, das diffuses Licht in den Innenraum lässt.
Leider erlebte der Architekt das Ende des Baus nicht mehr; er starb 1991.
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