Hier ist es leicht, Ruhe zu finden. Das Innere des Hauses im Hygge-Stil

Das Innere des Hauses wurde von den Architekten von Tilla Architects entworfen. Das Innere des Hauses wurde im Hygge-Stil eingerichtet. Die Designer wollten Elemente des schwedischen Designs, Einfachheit und natürliche Materialien verwenden, um einen gemütlichen Ort für die ganze Familie zu schaffen.

Das Haus befindet sich im Warschauer Stadtteil Zacisze. Es ist ein zweistöckiges Gebäude, das sich auf einem kleinen, aber schön angelegten Grundstück befindet, so dass es im Grünen zu versinken scheint. Die Eigentümer – ein Ehepaar mit zwei Kindern im Teenageralter – beauftragten Tilla Architects mit der Gestaltung der Innenräume. Ihnen gefielen die einfachen Räume, deren Atmosphäre durch natürliche Materialien wie Stein und Holz erzeugt wird. Aus diesem Grund ist die gesamte Einrichtung in neutralen, gebrochenen Beige-Grau-Tönen gehalten. – Die Idee war, es nicht so streng zu machen, sondern ihm eine natürliche Wärme zu verleihen”, sagt Katarzyna Slawinska, Inhaberin von Tilla Architects. An manchen Stellen tauchen starke anthrazitgraue Flecken auf – wie an der Fernsehwand im Wohnzimmer. Man könnte sogar sagen, dass das Haus in der Farbe der Lieblingskatze der Familie, Frida, eingerichtet wurde.

Für die Familie

Die Furnierverkleidung wurde anthrazitgrau gebeizt, weil die Eigentümer den Fernseher irgendwie “verlieren” wollten. Und tatsächlich, wenn er ausgeschaltet ist, verschwindet er praktisch an der Wand. Um nicht den Eindruck eines übermächtigen Monolithen zu erwecken, wurde er mit vertikalen Lamellen verziert. Schwarz und Anthrazit ziehen sich konsequent durch das ganze Haus – in Form von Couchtischen, Armaturen, Lampenfurnieren und Accessoires.

Der Kamin (KWLine) sollte, obwohl ein breiter Eckkamin gewählt wurde, nicht das dominierende Element der Einrichtung sein. Aus diesem Grund ist die Verkleidung dezent und besteht aus hellem Italstone. Die Arbeitsplatte unter dem Kamin und entlang der gesamten Wand besteht aus Inalco-Sinter. In den Schubladen darunter gibt es viel Stauraum.

Ein über die gesamte Breite reichendes Terrassenschiebefenster an der Wand und zwei weitere Fenster an den Seiten öffnen das Wohnzimmer zum Garten hin. Der Eindruck, dass der Innenraum lichtdurchflutet ist, wird durch den hellen Holzboden und das zarte Grau-Beige der Stoffe – Teppich, Vorhänge, Sesselpolster und das geräumige Ecksofa (SITS) – noch verstärkt. Der monochromatische Charakter des Interieurs wird durch schwarze Akzente durchbrochen – Couchtische (“Plateau” von Bolia), eine minimalistische Stehlampe und Lautsprecher, die sich perfekt in diese Konvention einfügen. Schwarzes Holz wird auch für die Konsole (“Aurora”, Take Me Home) zwischen der Eingangstür und der Küche verwendet. Darüber fällt der Blick auf ein wahnsinnig dekoratives Gemälde von Anna Wywiał – eine dreidimensionale Komposition aus Jutegewebe. Ein ähnliches Werk der gleichen Künstlerin schmückt das Treppenhaus.

Auf das Detail kommt es an

Eine schlichte Teppichboden-Treppe aus Massivholz fügt sich dezent in den Innenraum ein und ist eine bemerkenswerte Dekoration. Dies ist einer interessanten Balustrade aus dünnen vertikalen Stäben zu verdanken, die vom Erdgeschoss durch das Obergeschoss bis zum Dachgeschoss verläuft. – Wir haben lange darüber debattiert”, sagt Katarzyna Sławińska. – Wir wollten, dass die Form so subtil wie möglich ist, aber dennoch ihre Funktion erfüllt. Es ist uns gelungen, eine zusätzliche durchbrochene Struktur zu schaffen, die wunderschön grafisch aussieht”, fügt die Architektin hinzu. Aus Gründen der Bequemlichkeit und um die Form der Treppe zu betonen, wurde eine Hintergrundbeleuchtung in der Wand direkt über den Stufen installiert. Die technischen Leuchten im gesamten Haus stammen von den polnischen Marken Labra und AQForm.

Eine weitere interessante Lösung ist die ornamentale Glastür zum Vestibül in einem Stahlrahmen – sie wurde ebenso wie die Balustrade nach dem Entwurf von Tilla Architects von einem Schlosser gefertigt. Die nur teilweise transparente Verglasung lässt Licht in den Flur, hält aber gleichzeitig das Auge ab – was die Eigentümer wollten -, so dass man beim Eintreten nicht das ganze Haus überblicken kann.

Die gesamte Seitenwand des Vestibüls wird von einem geräumigen Einbaumöbel mit einer gepolsterten Sitznische eingenommen. Gegenüber befindet sich ein raumhoher Spiegel, daneben, an der Wand, mehrere Kleiderhaken. Das Beige-Grau des Mobiliars harmoniert mit dem Farbton der Fliesen auf dem Boden.

Das Esszimmer öffnet sich, wie das Wohnzimmer, zum Garten hin. Der Tisch ‘Lava’ (MOMA Studio) fällt trotz seines minimalistischen Designs durch ein unscheinbares Detail auf: Die Ebenen seiner Beine sind abwechselnd in der Achse des Möbels und quer dazu angeordnet. Um die Natürlichkeit des Materials zu betonen, wurde eine raue Oberfläche mit sichtbaren Ästen, Löchern und anderen Unvollkommenheiten im Holz gewählt. Der fertige Tisch wurde zusätzlich in einer Farbe gebeizt, die dem Farbton des Fußbodens nach dem Kauf entspricht. Die Designer wählten Stühle aus, deren charakteristisch geschwungene Rückenlehnen und schräge Beine dem Raum Dynamik verleihen. Beleuchtet wird der Tisch von den minimalistischen “Flat”-Lampen von Vibia.

Die Küche, die insgesamt nicht sehr groß ist, ist U-förmig angelegt. Unterhalb des Fensters und auf der rechten Seite befinden sich niedrige weiße Schränke mit zarten Paneelen und untergelegten Griffen. Die Spültischbatterie “Blue” von Grohe ermöglicht es, gekühltes, gefiltertes und kohlensäurehaltiges Wasser direkt aus dem Wasserhahn zu zapfen. An der linken Wand befindet sich ein hoher, furnierter Schrank mit weißen Geräten und weiteren weißen Schränken – Unter- und Oberschränken. In diesem Bereich befinden sich das Gas-Kochfeld und die Dunstabzugshaube. Die Arbeitsplatte, natürlich in beige-gebrochenem Grau, ist aus TechniStone-Konglomerat gefertigt.

Platz für Gäste

Ein Durchgang zwischen dem Kamin und der Treppe führt zum Bad und zum Gästezimmer, das auch als Arbeitszimmer dient. Neben dem Bett, das von der Stange gekauft wurde, gibt es einen maßgefertigten Schreibtisch und einen Kleiderschrank. Einige der Einbaumöbel sind offen und furniert, um sie dekorativer zu gestalten. Die glatten Flügel der schwenkbaren Schranktüren sind schmal und haben untergeformte Griffe, so dass sie nicht viel Platz zum Öffnen benötigen. Die Vorhänge mit Leinenstruktur filtern das Licht auf angenehme Weise.

Im Gästebad bildet der Waschtischbereich mit einer massiven Arbeitsplatte und einem furnierten Schrank mit kannelierten Fronten das Zentrum der Einrichtung. Eine Lampe spiegelt sich auffällig im breiten Spiegel, und der schwarze “Strich” wird durch die Armaturen (Tres), den Handtuchhalter und die Designelemente der Duschkabine angedeutet.

Hochzeitssuite

Die Eigentümer wünschten sich eine starke Trennung ihres privaten Raums – zwei Schlafzimmer, ein Herren- und ein Damenschlafzimmer, mit einem Bad und einem Ankleidezimmer. Eine solche Suite wurde im ersten Stock, links von der Treppe, eingerichtet.

Im Hauptschlafzimmer, das in einer etwas dunkleren Farbpalette gehalten ist, befindet sich ein maßgefertigtes Polsterbett in Cognac. Die Wand dahinter ist bis zur Höhe des Kopfteils mit einer furnierten Platte mit zarten Kedern versehen – natürlich in Anthrazit. Die Lamellen ziehen sich auch bis zu den Fronten des viertürigen Kleiderschranks durch. Die Maserung des Holzes wird auf der Oberseite hervorgehoben, um die Natürlichkeit des Materials zu betonen. Die Einrichtung wird durch Nachttische in der gleichen Farbe ergänzt. Um dem Ganzen mehr Subtilität zu verleihen, haben die Designer die Kanten der Schränke in einem 45-Grad-Winkel abgeschnitten.

Das Licht zum Lesen kommt von den kleinen Wandlampen Stick” von Labra, während die auffällige Lampe Cosmos” (Vibia) rechts vom Bett für stimmungsvolles, dekoratives Licht sorgt. Dunklere Stoffe als im Rest des Hauses harmonieren mit der Wand gegenüber dem Bett in einem tiefen, gebrochenen Graugrün.

Das Damenzimmer ist in helleren Tönen gehalten, wobei die raumhohen, gepolsterten Paneele, die fast die gesamte Wand bedecken, als Kopfteil dienen. Nur das Paneel hinter dem rechten Nachttisch ist furniert. Neben der anthrazitfarbenen Holzfarbe wiederholten die Architekten hier auch die Form der Nachttische mit ihren abgeschrägten Kanten und das Motiv der rechts neben dem Bett hängenden Lampen – diesmal in rauchigen Glasblasen (“Amp”, Normann Copenhagen). Die Wand gegenüber dem Bett sowie die versteckte Tür zur Badelounge und die Verbindung zwischen den Schlafzimmern sind mit einer Tapete (Wall & Deco) mit einem dezenten Kranichmotiv versehen. Ein weiteres Element, das die Einrichtung der beiden Schlafzimmer verbindet, sind die Teppiche, die sich nur im Farbton unterscheiden.

Der Wunsch der Eigentümer war es, dass ihr privates Badezimmer (das von beiden Schlafzimmern aus zugänglich ist) eine Spa-Atmosphäre hat. Eine solche Stimmung bietet die Möglichkeit, mit Kunst – einem weiteren Gemälde von Anna Wywiał, diesmal in Schwarz – und Musik zu interagieren. Die Beschallung des Badezimmers erfolgt über dezente Jung-Lautsprecher, die problemlos in die Steckdosen und Schalter der Marke integriert werden können.

Die Farbe des Waschbeckenunterschranks und der Keder an der Unterseite der Fronten sind auf die Wandverkleidung im Hauptschlafzimmer abgestimmt. Mit demselben Furnier ist auch der Schrank hinter dem WC und dem Bidet verkleidet, der viel Stauraum bietet. Ansonsten ist das Bad hell – die Wanneneinfassung, die Innenseite der Dusche (hinter der Waschbeckenwand), der Boden und die Wände sind mit Fliesen in einem grau-beigen Steinmotiv mit fast weißer Maserung belegt. Vervollständigt wird das Ganze durch schwarze Akzente – Tres-Armaturen und einen Hocker neben der Badewanne. Er ist eine Rarität aus einem rohen Baumstamm auf Beinen aus Blech – ein Entwurf der polnischen Marke Vitamin D.

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Über das Studio: Tilla Architects ist ein Studio, das von einem Team von Designerinnen geleitet wird. Das Büro ist auf Innenarchitektur spezialisiert und wurde 2013 von Katarzyna Slawinska gegründet, einer Absolventin der Warschauer Akademie der Schönen Künste im Fach Innenarchitektur. TILLA ARCHITECTS wurde mit dem Ziel gegründet, kreative Lösungen zu finden und Designmuster zu durchbrechen. – Die Werte, die wir beim Design am meisten schätzen, sind Raum, reine Form, Funktionalität und Zeitlosigkeit. Wir lassen uns von unserer Erfahrung leiten. Wir verfügen über ein umfangreiches Netzwerk von Kontakten zu Bauunternehmern. Wir verfolgen Trends. Die Erwartungen und Bedürfnisse des Investors stehen für uns immer an erster Stelle”, sagen die Architekten.

Innenarchitektur: Tilla Architects – Katarzyna Sławińska

Fotoshooting-Styling: Katarzyna Slawinska, Julia Rawerska

Fotograf: Tom Kurek

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