Kamienica na wizualizacji. Fot. Rega Projekt

Wrocław: Ein Mietshaus in der Krupnicza-Straße wird renoviert. Dort werden luxuriöse Wohnungen entstehen

Ein großes Mietshaus im Herzen von Wrocław, Krupnicza 6-8, wird renoviert. Obwohl das Gebäude den Krieg überstanden hat, hat es im Laufe der Jahre viel von seinem ursprünglichen Aussehen verloren. Während der Arbeiten wird der alte Charakter des Blocks wiederhergestellt – alles geschieht in Absprache mit dem regionalen Denkmalpfleger von Niederschlesien. Das Gebäude wird 12 Luxuswohnungen mit Blick auf die Altstadt oder den Innenhof beherbergen. Der Entwurf für die Renovierung des Gebäudes wurde vom Studio Rega Projekt erstellt.

Das Gebäude in der Krupnicza-Straße 6-8 in Wrocław wurde 1910 nach einem Entwurf der Brüder Erlich als J. Z. Hamburger. Es beherbergte elegante Geschäfte und Cafés im Hauptflügel und Büros, kleine Geschäfte und Fabriken im weniger repräsentativen Teil und in den Nebengebäuden.

Das Mietshaus Krupnicza 6-8 heute. Fotoautor: Neo[EZN]/fotopolska.eu, Lizenz: CC-BY-SA 3.0

Krupnicza 6-8

Das Gebäude hatte vier bis fünf Stockwerke in verschiedenen Teilen seines Aufbaus. Die ursprüngliche Fassade mit Merkmalen des deutschen Jugendstils im nördlichen Teil bestand aus vier Erkern und war mit Sandstein verblendet. Die Erker waren mit Tafeln mit Symbolen des Handels und der Arbeit sowie mit Motiven von Kindern und Tieren verziert. Dank geschickter Eingriffe erhielt die Fassade die Dynamik und den Charakter moderner (für die damalige Zeit), großstädtischer westlicher Architektur. Der zweite Teil der Fassade war nicht so auffällig. Das Gebäude war historisch so konzipiert, dass es multifunktional und leicht umbaubar war. Die Pfosten-Riegel-Konstruktion ermöglichte einen Grundriss mit offenen Räumen, die von sechs Eingängen, fünf Treppenhäusern und drei Aufzügen erschlossen werden. Der monumentale Baukörper und die kräftigen Fassaden machten das Gebäude zu einem würdigen Vertreter der Architektur multifunktionaler Mietshäuser aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und damit zu einem wichtigen städtebaulichen Akzent im historischen Zentrum von Wrocław.

Krupnicza 6-8 jetzt und nach der Renovierung. Foto: Piotr Popów und Rega Projekt

Die Krupnicza-Straße ist eine der wenigen Straßen in der Breslauer Altstadt, die ihr ursprüngliches Aussehen fast vollständig bewahrt hat. Umso mehr wurde bei der Gestaltung darauf geachtet, das Aussehen und den Charakter des ehemaligen Blocks wiederherzustellen. Die Planungsarbeiten wurden in Absprache mit dem Niederschlesischen Landesdenkmalpfleger durchgeführt und umfassten insbesondere die Renovierung und Restaurierung historischer Fenster, Skulpturen und Stuckelemente sowie die Restaurierung des Eingangsportals von der Krupnicza-Straße aus und seine Wiederherstellung als repräsentativer Haupteingang des Gebäudes. Das Projekt umfasst auch die Wiederherstellung der ursprünglichen Schaufenstergliederung mit einem Entwurf für die Beschilderung, um die Eleganz des Gebäudes durch Systematisierung und Vereinheitlichung der Werbung zu unterstreichen.

Mietshaus auf der Visualisierung. Foto: Rega Projekt

Darüber hinaus sind Veränderungen im Inneren des Gebäudes vorgesehen, bestehend aus dem Umbau der Eingangshalle mit der Trennung von Vestibül und repräsentativem Foyer mit Freitreppe. In den umgebauten Geschossen des Gebäudes ist eine Umnutzung der bestehenden Geschäftsräume in Wohnräume vorgesehen, wobei in den beiden Wohngeschossen jeweils 12 Luxuswohnungen mit Blick auf die Altstadt oder den Innenhof entstehen sollen. Dank der vorhandenen Geschosshöhe besteht für jede Wohnung die Möglichkeit, ein internes Zwischengeschoss zu errichten, um zusätzliche Schlafräume zu schaffen.

Krupnicza 6-8
Mietshaus auf der Visualisierung. Foto: Rega Projekt

Das Projektteam hofft, dass das entstandene Rekonstruktions- und Renovierungsprojekt dank des vollen Respekts vor der bestehenden Bausubstanz, des Engagements bei der Erforschung der Geschichte und des Charakters des Ortes sowie der durchgeführten Analysen dazu beitragen wird, dass das Vorkriegskaufhaus seine frühere Bedeutung wiedererlangt und sich dank seiner neuen Funktion und der Wiederherstellung der historischen Fassade wieder als markanter Punkt auf der historischen Landkarte des genauen Zentrums der Hauptstadt Niederschlesiens profilieren wird.

Quelle: regaprojekt.pl

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