fot. Max Grobecker, flickr.com, CC BY-SA 2.0

Diese Rarität ist mittlerweile 122 Jahre alt. Schwebebahn in Wuppertal

Die Wuppertaler Schwebebahn wurde Anfang des 20. Jahrhunderts eröffnet, doch trotz der Jahre wirkt sie wie eine Idee aus diesem Jahrhundert. Die Wuppertaler Schwebebahn ist einzigartig in Europa. Die einzige ähnliche Konstruktion wie die in Wuppertal wurde in den 1960er Jahren in Japan gebaut.

Eingeweiht wurde die Schwebebahn im Jahr 1901. Ein Jahr zuvor hatte Kaiser Wilhelm II. von Hohenzollern die Gelegenheit, die Schwebebahn noch vor ihrer offiziellen Eröffnung zu nutzen. Der geschmückte Wagen, in dem der Kaiser reiste, hat bis heute überlebt und ist immer noch in Betrieb. Erwähnenswert ist auch, dass im selben Zeitraum die ersten elektrischen Straßenbahnlinien auf polnischem Boden eingerichtet wurden.

Der Architekt der Bahn war Eugen Langen, ein deutscher Industrieller aus der Nähe von Köln. Langen hatte zuvor auch eine Einschienenbahn in Dresden entworfen. Sein Entwurf in Wuppertal sollte zwei nahe gelegene Städte, Barmen und Vohwinkel, miteinander verbinden, eine Gesamtstrecke von 13,3 km (die Warschauer U-Bahn-Linie I ist 23 km lang).

Die Städte wurden später nach Wuppertal eingemeindet, so dass die Bahn zu einer Stadtbahn wurde, die innerhalb der Stadt verkehrte. Eugen Langen wollte seine Idee in vielen anderen deutschen Städten umsetzen, aber nur die Behörden in Wuppertal gaben grünes Licht. In Berlin wurde das Projekt zu Gunsten der U-Bahn aufgegeben, die schließlich ein Jahr nach der Wuppertaler Schwebebahn eröffnet wurde.

Für den Bau der Schwebebahn wurden mehr als 20.000 Tonnen Stahl verbaut, die Kosten betrugen 16 Millionen Mark. Die Schienen verlaufen hauptsächlich über die Wupper und nur an wenigen Stellen über die Straße. Die Bahn wird elektrisch angetrieben und die Wagen können eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h erreichen. Die Einheimischen bezeichnen die Schwebebahn auch als Schwebe-U-Bahn.

Die Bahn war bis zur Bombardierung Deutschlands durch die Alliierten in Betrieb. Bei den Luftangriffen auf Wuppertal wurde die Infrastruktur der Stadt erheblich beschädigt, darunter auch die Schwebebahn. Die Wiedereröffnung der Schwebebahn fand ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs statt. Die wiedereröffnete Bahn lockte wieder Zehntausende von Fahrgästen…. und einen Elefanten. Im Jahr 1950 wollte ein örtlicher Zirkus die Bahn zu Werbezwecken nutzen. In einen der Waggons setzten die Zirkusleute einen jungen Elefanten namens Tuffi. Das Tier erschrak schnell durch die Bewegung des Waggons und sprang aus dem Fahrzeug, wobei es sich die Seite beschädigte. Der Elefant wurde nicht ernsthaft verletzt, als er in den Fluss fiel.

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Die Schwebebahn hat eine sehr geringe Ausfallquote. Bis heute ist sie das sicherste Verkehrsmittel in Deutschland. In ihrer gesamten Geschichte gab es nur einen einzigen Unfall, bei dem Menschen starben. Durch ein Versehen von Arbeitern sprang ein Wagen aus der Schiene und stürzte aus einer Höhe von 8 m in einen Fluss. Fünf Fahrgäste starben bei diesem Unfall.

Die Bahn wird jährlich von 25 Millionen Menschen genutzt. Die Fahrgäste werden mit einer Flotte von 27 Wagen aus den 1970er Jahren und einigen modernen Wagen aus dem Jahr 2015 befördert. Die ungewöhnliche Stadtbahn ist ein Wahrzeichen der Stadt Wuppertal. Dank ihr kommen die Touristen in die Stadt. Die Tatsache, dass sie bis heute überlebt hat, zeugt von der Genialität der Erfinder der Jahrhundertwende.

Quelle: Wuppertal.de

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